Kontakt

Berufliche Oberschule Ingolstadt
Staatliche Fachober- und Berufsoberschule

Oberer Graben 4
85049 Ingolstadt

Schülersekretariat:
Telefon: 0841/305 - 42 100
Fax:       0841/305 - 42 199
E-Mail:    schuelersekretariat@fos-bos.de

Schulverwaltung/-leitung:
Telefon: 0841/305 - 42 100

Fax:       0841/305 - 42 199
E-Mail:    verwaltung@fos-bos.de

Schülersekretariat Eichstätt:
Telefon: 08421/9898 - 15
Fax:       08421/9898 - 98
E-Mail:   schuelersekretariat-ei@fos-bos.de

Immanuel Kant hatte viele Fähigkeiten – sich einfach auszudrücken war keine davon. Im Grunde soll der Aphorismus eine Klarstellung zum Wesen unserer Spezies sein: Wir stressen uns. Oft. Gern. Und unnötig.

Die AOK-Mitarbeiterin Frau Dipl. Oec. Troph. Hermine Flamensbeck, die uns bereits letztes Jahr das Brain-Food Konzept der AOK vorgestellt hat, kam am 22.07.2019 im Rahmen des Gesundheitstages erneut zu uns an die FOSBOS Ingolstadt – diesmal nicht um Ernährungstipps zu geben, sondern um das von Kant angesprochene Problem zu lösen: den Stress. Zu diesem Zweck brachte sie die Diätassistentin und Fitnesstrainerin Hannah Stegherr mit, um die Schülerinnen und Schüler der BOS-Vorklassen mit allerlei Rüstzeug gegen diesen allgegenwärtigen Alltagsverschlechterer zu wappnen.

Ich weiß was Sie jetzt denken, verehrte Leserin, verehrter Lehrer: Jetzt kommts! Feng-Shui-Mediations-Aloe-Vera-Esoterik im Lotossitz mit Phantasiereise nach Australien. Ohne Rückfahrt. Ahoi!

Doch weit gefehlt! Mit praktischen, einfachen Bewegungsabläufen und -spielen leitet Frau Stegherr den Vortrag ohne viel Vorgeplänkel ein, denn: Wer sich bewegt, baut Stress ab und Leistungsfähigkeit auf. Laut einer erschreckenden Statistik verbringen 19-Jährige (genau wie 60-Jährige!) ca. 10 Stunden am Tag damit, lediglich ihre Sitzmuskulatur zu trainieren. Der Mensch ist jedoch physiologisch nicht zum Sitzen gedacht. Bewegungsmangel und damit einhergehend mangelnde Blutzirkulation führen zu Konzentrationsschwierigkeiten. Ein wenig Mobility-Training (die älteren Leserinnen und Leser kennen noch den Ausdruck Gymnastik) führt dazu, dass die Sauerstoffversorgung des Körpers ansteigt, Wachstumshormone ausgeschüttet werden und – Sport sei Dank – Aggressivität abgebaut wird. Im Alltag mehr Bewegung führt also schon präventiv dazu, dass weniger psychische Anspannung entsteht. Einfach mal Treppe statt Aufzug, zu Fuß einkaufen gehen, Frischluft tanken und die Rolltreppe im Kaufhaus alleine rollen lassen. Bewegung hilft. Das war die erste Lektion.

Frau Flamensbeck erklärt anschließend im Rahmen eines eher theoretischen Vortrags mit einfachen und direkten Worten, wie es zu Stress kommt, wieso wir uns stressen und welche Auswirkungen dies auf unser Leben hat bzw. haben kann. Dabei wird immer wieder erwähnt: Stress ist nicht per se böse. Er fördert z. B. die Durchblutung und führt kurzfristig zu höherer Immunkompetenz und Schmerztoleranz. Wer kennt es nicht? Während der Arbeitszeit wird niemand körperlich krank. Man hetzt von Termin A zu Arbeitsauftrag B, der Kopf rotiert, aber die Krankheit bricht wann aus? Klar: In den Ferien bzw. im Urlaub. Toll.

Kein Wunder. Langfristig, so erklärt Frau Flamensbeck, habe Stress den gegenteiligen Effekt. Was also kurzfristig durchaus sinnvoll und wichtig sein kann, wenn es darum geht, eine wichtige Prüfung durchzustehen, darf kein Dauerzustand im Alltag werden, denn das Pendel kommt früher oder später zu einem zurück. Zudem stellt die AOK-Mitarbeiterin weitere stressbedingte Probleme vor: Man wird aggressiv, traurig, depressiv und/oder sucht Kompensation mit fragwürdigen Mitteln (z. B. Zigaretten, Alkohol, Medikamente).

Das darf und soll nicht sein. Mit Hilfe eines von der AOK entwickelten Balance-Tests hinterfragen die Schülerinnen und Schüler der BOS-Vorklassen abschließend ihre Alltagsbelastung und erhalten eine Vielzahl an Denkanstöße, um individuelle Problemherde zu entschärfen. Generell gilt: Ein Patentrezept gegen den Stress gibt es nicht. Life-Hacks allerdings gibt es schon. Hier ein kurzer Auszug:

  • Gestaltung des eigenen Lebensraums (Sauberkeit, Ordnung, Wohlfühlatmosphäre)
  • gesunder Schlaf (kein Fernseher/Bildschirm, Dunkelheit, ca. 18° Celsius)
  • rausgehen und auf Naturphänomene konzentrieren (Wind, Wasser, Bäume, …)
  • Pressurpunkte nutzen (Verspannungen lösen)

Zum Abschluss darf natürlich eine angewandte Entspannungstechnik nicht fehlen. Frau Stegherr leitet eine kurze progressive Muskelrelaxation ein, um den Schülerinnen und Schülern eine von vielen möglichen Anwendungen zu zeigen. Ob man diese Technik nun in seinen Alltag integrieren möchte oder nicht, sei jedem selbst überlassen. Zentral ist im Grunde eine Erkenntnis, die von der Expertin betont wird: Niemand stellt für gewöhnlich von heute auf morgen sein ganzes Leben um. „Ab morgen ernähre ich mich nur noch gesund.“ „Ab morgen mache ich jeden Tag eine Stunde Sport.“ usw. Wie so viele Dinge wollen auch Entspannung und Achtsamkeit gelernt sein und regelmäßig geübt werden.

Der AK-Lehrer-Schüler-Gesundheit bedankt sich bei den beiden Referentinnen für die nette Beratung, den interessanten Vortrag und die Info-Materialien, durch die ein allgemeines Bewusstsein für den Umgang mit Stress im alltäglichen Leben gefördert wird.

In diesem Sinne: Schöne und entspannte Ferien!

AK Lehrer-/Schülergesundheit

 

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ok