Auf dem Weg zum 2°C-Ziel:
Schaffen wir es, die Welt zu retten?!
Dienstag, 15. Juli 2025, Sitzungssaal im Rathaus Ingolstadt:
Wir, die Schülerinnen und Schüler des Seminarfachs „Umweltschutz & Nachhaltigkeit“ der FOSBOS Ingolstadt, nehmen heute an einer Klimakonferenz-Simulation teil. Ziel der Simulation ist es, den politischen Aushandlungsprozess einer internationalen Klimakonferenz realitätsnah nachzuempfinden; es geht um die Einigung der Länder auf Maßnahmen, die den globalen Temperaturanstieg auf maximal 2 °C begrenzen. Wir werden zufällig in verschiedene Delegationen eingeteilt, die jeweils ein Land/Ländergruppe repräsentieren (USA, die EU, China, Indien, weitere Industrienationen sowie die Länder des globalen Südens). Organisiert wurde die Simulation durch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und die Audi Stiftung für Umwelt.
Nach einer Einführung durch unseren Moderator Max vom Verein „Die Multivision“, bei der wir uns nochmal die globalen Zusammenhänge klarmachen, schlüpfen wir gemeinsam mit gut 60 weiteren Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Schulen in die Rolle eines Vertreters einer der sechs Länder(gruppen). Für eine Einigung müssen wir in unserer Ländergruppe erst einmal über den Zeitpunkt des Emissionshöchststandes, den Beginn der CO₂-Reduktion, die jährliche Reduktionsrate, die Maßnahmen zur Aufforstung sowie den Umgang mit Entwaldung in unserem Land entscheiden. Es folgen drei Verhandlungsrunden, in denen die Positionen der verschiedenen Nationen aufeinandertreffen: Es wird geblufft, mit Zahlen getrickst und taktiert - wie in der echten Politik eben😉. Es zeigt sich schnell, dass die Summe der Klimaschutzmaßnahmen nicht ausreichen würde, um unser Ziel zu erreichen. Unterschiedliche Interessen, wirtschaftliche Abhängigkeiten und globale Ungleichgewichte erschweren eine Einigung. Eine emotionale Rede, eindringliche Wortmeldungen sowie das geweckte Bewusstsein, dass in einer zerstörten Umwelt weder Leben noch Wirtschaft bestehen können, führen am Ende zu einem Umdenken. In letzter Minute schaffen wir es doch noch, den Temperaturanstieg in der Simulation tatsächlich auf 2 °C zu begrenzen.
Die Teilnahme an der Simulation war eine lehrreiche, intensive und emotionale Erfahrung, die uns nicht nur ein tieferes Verständnis für politische Prozesse, sondern auch ein stärkeres Bewusstsein für unsere gemeinsame Verantwortung gegenüber unserem Planeten Erde vermittelt hat. Die Simulation hat uns gezeigt, wie komplex, herausfordernd und zugleich dringend internationale Klimapolitik ist. Wir danken Herrn Wloka von der Audi Stiftung für Umwelt sehr herzlich für die Einladung! Diese Simulation hat uns motiviert, uns noch mehr für den Klima- und Umweltschutz einzusetzen und unsere Stimme in der Gesellschaft zu erheben.
Text und Bilder: Seminarfach „Umweltschutz & Nachhaltigkeit“ (OStRin Kathrin Bührle und StRin Tanja Friedrich)
Wie lernt eigentlich eine Künstliche Intelligenz?
Ein spannender Vortrag zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) erwartete die Schülerinnen und Schüler der FOSBOS Ingolstadt im Rahmen der Seminarblockphase an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) Ende Juni 2025. In einer anschaulichen Demonstration erklärte Prof. Dr. Gold, wie Algorithmen aus großen Datenmengen Muster erkennen und daraus Vorhersagen oder Entscheidungen ableiten.
Das praktische Live-Beispiel, das im Hörsaal der THI durchgespielt wurde, betraf verschiedene Bilder von Verkehrszeichen in schlechter Qualität. Wer lernt qualitativ besser: Mensch oder Maschine?! Bei dieser interaktiven Übung wurde den Schülern klar, dass auch die Künstliche Intelligenz auf dem Weg zur Lösung immer wieder Fehler macht. Außerdem wurde deutlich, wie KI-Systeme in Bereichen wie Bild- und Spracherkennung, Medizin oder autonomes Fahren bereits heute eine bedeutende Rolle spielen.
Die Demonstration verdeutlichte auch, dass diese Systeme auf komplexen mathematischen Modellen basieren, die für Laien oft schwer nachvollziehbar sind. Passend dazu wurde im Anschluss das sogenannte „Black-Box-Problem“ durch Prof. Dr. Huber thematisiert: Hierbei handelt es sich um die Schwierigkeit, nachzuvollziehen, warum eine KI bestimmte Entscheidungen trifft. Selbst Entwickler können nicht immer vollständig nachvollziehen, was genau KI-Systeme lernen – und welche Methoden es gibt, dies besser zu verstehen.
Neben diesen spannenden Einblicken und der Vermittlung technischer Grundlagen wurden den Schülerinnen und Schülern auch die gesellschaftlichen und ethischen Herausforderungen nähergebracht, die mit der zunehmenden Verbreitung von KI verbunden sind. Am Ende erfuhren sie, welche Studienmöglichkeiten sie an der THI haben.
Die Veranstaltung war eine wertvolle Gelegenheit, sich mit einem so zukunftsweisenden Thema auseinanderzusetzen, und wir danken Prof. Dr. Gold und Prof. Dr. Huber für ihren spannenden Vortrag.
Text und Bilder: OStRin Kathrin Bührle (Fachbetreuerin für MINT-Förderung & Hochschulkooperation)
Preisverleihung des Vereins "Junge Historiker":
Im Juli fand im Armeemuseum in Ingolstadt die jährliche Preisverleihung des Historischen Vereins „Junge Historiker“ statt, bei der Herr Lukas Levacher für seine herausragende Seminararbeit im Rahmen des Seminarfachs „Marieluise Fleißer“ ausgezeichnet wurde.
Schülerinnen und Schüler verschiedener Bildungseinrichtungen waren vertreten, darunter die Simon-Mayr-Grundschule Sandersdorf, die Fronhofer-Realschule, die FOSBOS Ingolstadt, das Reuchlin-Gymnasium, das Katharinen-Gymnasium und das Gnadenthal-Gymnasium.
Alle eingereichten Arbeiten, darunter auch drei Seminararbeiten des schulinternen Seminars unter der Leitung von Herrn Dr. Däufel und Frau Dörfler, wurden während der Veranstaltung vorgestellt. Die Bandbreite der Beiträge war beeindruckend: von Marieluise Fleißer und Simon Mayr über die Juden im Mittelalter bis hin zur Erinnerung an das nationalsozialistische Unrechtsregime und archäologischen Funden aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die Freude darüber, dass Lukas Levacher einen Preis für seine Arbeit erhielt, war daher umso größer.
Text und Bilder: StRin Regina Dörfler
Besichtigung der Backstube Wünsche:
Am 9. Juli 2025 hatten wir, die FIW11d, im Rahmen der fachpraktischen Ausbildung die Möglichkeit, die Hauptproduktionsstätte der Backstube Wünsche in Gaimersheim zu besichtigen. Mit über 300 Filialen und einer engen Bindung an traditionelle sowie regionale Backkunst zählt die Backstube zu den führenden Anbietern in Südbayern. Die 100%ige Tochtergesellschaft der EDEKA Südbayern Handels Stiftung & Co. KG bietet uns einen detaillierten Einblick in die Abläufe der Produktion, jedoch erst, nachdem die Hygienemaßnahmen sichergestellt waren.
Ausgestattet mit Haarnetz, Schuhschutz und Mantel (siehe Bild) startete unsere Führung gemeinsam mit Herrn Dörr und Herrn Ratay. Der Rundgang begann im Lager, wo uns das Prinzip der Just-in-Time-Lieferung sowie die strenge Qualitätskontrolle der Rohstoffe erklärt wurde. Anschließend ging es weiter zur Produktion von Brot, Semmeln und Brezen – dort roch es angenehm nach frisch gebackenem Brot. Wir konnten beobachten, wie die Produkte ofenfrisch verpackt wurden.
Ein weiterer Halt war die Verteilungslogistik. Ein klares System sorgt hier für die zielgerichtete Belieferung der einzelnen Filialen. Zum Abschluss besichtigten wir die Konditorei, in der wir nicht nur einen Einblick in das aufwendige Handwerk erhielten, sondern auch einige Köstlichkeiten probieren durften. Für unsere Fragen nahmen sich die Betreuer selbstverständlich Zeit.
Mit vielen neuen Eindrücken, einer frischen Breze und einer Capri-Sonne verließen wir nach zwei informativen Stunden die Produktionsstätte der Backstube Wünsche.
Text: Samantha Roßkopf, Lara Stopp und Lydia von Unruh (FIW11d)
Bild: StD Anton Schmidmeier
Master Class zur Teilchenphysik an der Schule:
Am 09.07.2025 hatten die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe die Gelegenheit, an einer Master Class zum Thema Teilchenphysik im Rahmen des Netzwerk Teilchenwelt Projekts teilzunehmen. Die Veranstaltung wurde von zwei engagierten Nachwissenschaftlern durchgeführt, die derzeit am renommierten ATLAS-Experiment des CERN in Genf forschen.
Die beiden Doktoranden an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Celine Stauch und Lars Linden, vermittelten den Jugendlichen einen Einblick in den Alltag der experimentellen Teilchenphysik. Ohne zu sehr in die komplexen Inhalte einzutauchen, führten sie die Schülerinnen und Schüler durch grundlegende Konzepte und gaben dabei spannende Einblicke in die Arbeit an einem der weltweit größten Forschungsprojekte.
Besonders beeindruckend war die Nähe zur aktuellen Forschung, die durch persönliche Erfahrungen, Originaldaten aus dem ATLAS-Experiment und interaktive Elemente spürbar wurde. So wurde den Schülern beispielsweise die Möglichkeit gegeben, selbst Daten aus einem ATLAS-Experiment auszuwerten. Dadurch war die Veranstaltung nicht nur informativ, sondern auch motivierend; viele der Teilnehmenden zeigten großes Interesse an den vorgestellten Themen und stellten einige Fragen.
Text und Bilder: StRin Julia Gronauer und Dominik Kleinert
UN-Sicherheitsrat im Klassenzimmer:
Im Rahmen der Blockphase für die künftigen 13. Klassen fand das Planspiel Modell „United Nations“ statt. Hierbei vertraten 25 Schülerinnen und Schüler die 15 Mitglieder des Sicherheitsrates.
Nach Recherchen über die Interessen und Ansichten der einzelnen Länder begannen die Delegationen, ihre Positionen zum Thema „Russlands Invasion in die Ukraine“ darzulegen. In der darauffolgenden offenen Debatte kristallisierten sich schnell die Meinungen der einzelnen Länder heraus. Daraufhin bildeten die Ländervertreter größere Gruppen, um an einer Resolution zur Verbesserung der Lage sowohl in der Ukraine als auch in Russland zu arbeiten. Anschließend stellte Pakistan als Ratsvorsitzender der Versammlung die Entwürfe der Resolutionen zum Thema vor.
Wie zu erwarten, gab es hitzige Diskussionen zu den Vorschlägen der einzelnen Ländergruppen. Bestandteile der einzelnen Resolutionen wurden kritisiert und Vorschläge zur Anpassung eingebracht. Nach reichlichen Differenzen im Plenum und mehrfacher Bitte um Ruhe durch die Sitzungsleitung der Islamischen Republik Pakistan einigte sich der Sicherheitsrat letztlich auf eine faire Lösung.
Alles in allem waren es zwei spannende Tage mit vielen ernsten Diskussionen, aber auch mit sehr viel Spaß.
Zudem möchten wir uns auch bei Frau Wagner und Frau Wiese bedanken, die uns durch die zwei Tage führten und ohne die dieses Modul nicht möglich gewesen wäre.
Text und Bilder: Teilnehmer des Moduls "Model UN" im Rahmen der Seminarphase 2025/26
Einblicke in die Rechtsprechung:
Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der 12. Klasse, die das allgemeine Abitur anstreben, besuchte im Rahmen der Blockphase des Seminars das Amtsgericht Ingolstadt.
Sie fanden sich zunächst vor der Verhandlung, in der es um einen Diebstahl gehen sollte, im Amtsgericht ein. Zunächst mussten alle Besucherinnen und Besucher durch eine Sicherheitsschleuse, bei der auch die Taschen durchsucht wurden, um den Schutz aller im Gebäude zu gewährleisten. Anschließend gingen sie gemeinsam zum Gerichtssaal, in dem die Verhandlung stattfand, und nahmen gespannt auf den Zuschauerstühlen Platz.
Schnell wurde klar, dass es bei diesem Diebstahl um einen hohen Geldbetrag und persönliche Gegenstände, die ebenfalls entwendet worden waren, ging. Die Schülerinnen und Schüler beobachteten die Arbeit der Juristen und das Verhalten der nacheinander eintretenden Zeuginnen und Zeugen aufmerksam und rätselten mit, ob die Person auf der Anklagebank wirklich schuldig sei. Auffällig waren auch die detailreichen Fragen des Richters, des Schöffenrichters, des Staatsanwalts und des Verteidigers, um die zuvor getätigten Aussagen noch einmal zu bestätigen oder zu widerlegen. Somit wurden die unterschiedlichen Positionen der einzelnen Parteien klar ersichtlich.
Daraus konnten die Seminaristinnen und Seminaristen mitnehmen, dass genaues Nachfragen und auch quellenübergreifendes Recherchieren sehr wichtig sind, um Fehler oder ein Plagiat bei der Seminararbeit vermeiden zu können. Während auf das Urteil des Richters gewartet wurde, baten mehrere Schülerinnen und Schüler den Staatsanwalt, der ebenfalls vor dem Gerichtssaal wartete, um ein Interview. Er beantwortete aufgeschlossen und geduldig alle Fragen und war ebenso gespannt auf das Urteil wie die Zuhörerinnen und Zuhörer.
Nachdem das Urteil verkündet worden war, beantwortete auch der vorsitzende Richter des Falls einige Fragen und sprach mit Leidenschaft über seinen Beruf.
Der Besuch beim Amtsgericht hat allen Schülerinnen und Schülern trotz der langen Verhandlung sehr gut gefallen. Danke auch an Herrn Meisinger, der mit uns während der Wartezeit sehr angeregt über den Fall gerätselt und uns einiges mitgegeben hat!
Text: Marisa Dirschinger FS12b
Bild: StR Rainer Meisinger