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Berufliche Oberschule Ingolstadt
Staatliche Fachober- und Berufsoberschule

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15 Stunden – Für die meisten war genau das die Motivation, um am diesjährigen Rhetorikkurs im Kloster Banz in Bad Staffelstein, nördlich von Bamberg, teilzunehmen. Damit wäre nämlich immerhin schon ein Viertel der zu erbringenden 60 Stunden für die Blockphase des Seminars bis Ende Juli abgehakt.
Aus allen Anmeldungen für den Rhetorikkurs wurden 20 Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die die Möglichkeit bekamen, die 15 Stunden im Kloster zu absolvieren. Obwohl der Fakt, dass der Kurs im Kloster stattfinden würde, einige davon abschreckte, gingen weitaus mehr als 20 Anmeldungen bei Frau Falkner ein. Das Kloster Banz wurde übrigens schon 1978 von der Hanns-Seidel-Stiftung übernommen und fungiert seither als Bildungs- und Begegnungszentrum. Mit üblichen Klöstern, wie wir sie kennen, hat es also mittlerweile eigentlich nichts mehr zu tun.
Am 4. Juli war es nun endlich so weit. Für die Anreise war jede und jeder selbst verantwortlich. Ob mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Zug – dieses Jahr war alles vertreten. Am Montagvormittag trudelten alle nacheinander ein. Der erste Eindruck? – Groß! Das Kloster erinnerte sehr an Hogwarts und der ein oder andere hat sich vielleicht auch auf dem Weg vom Zimmer zum Speisesaal oder dem Seminarraum verlaufen. Treppe rauf, Treppe runter, wieder rauf und nochmal runter, dann einen ewig langen Gang entlang und das ungefähr noch dreimal. Der Ausdruck „Das ist ja echt ‘ne Weltreise“ war durchaus berechtigt.
Am Anfang kannten sich nur die wenigsten, aber das sollte sich sehr schnell ändern. Denn geredet wird bei einem Rhetorikkurs sehr viel und so kommt man schnell auch privat ins Gespräch.
Nach einer kleinen Stärkung am Mittag (Das Essen war wirklich sehr, sehr lecker!) ging um 14 Uhr auch schon der Rhetorikkurs los. Unser Rhetoriktrainer Paul Herrmann hat selbst Lehramt für Deutsch und Englisch studiert sowie ein Studium der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung absolviert. Wenn sich also jemand mit dem Sprechen auskennt, dann er.
Zu Beginn überlegten wir uns in Gruppen, welche Punkte bei einer Rede, zum Beispiel einem Referat in der Schule, zu beachten sind. Dabei bekamen wir bereits einige Tipps, die auf jeden Fall zu einzuhalten oder auch auf gar keinen Fall anzuwenden sind. Auch über den Stichwortzettel wurden wir informiert, sodass wir nun genau wissen, wie dieser zu gestalten ist, damit die Rede überzeugen kann.
Die meisten aber beklagten sich über ihre Nervosität, die ganz automatisch vor größeren Reden auftritt. Allerdings hilft hier nur: Üben, üben, üben. Und genau das taten wir in den folgenden Stunden und Tagen. Während wir zu Beginn noch über ein selbst ausgewähltes Thema sprachen, über das wir bestens informiert waren, so durften wir am zweiten Tag bereits Stegreif-Reden präsentieren. Hier mussten wir unter anderem völlig banale Wörter wie Knödel und Stammbaum möglichst ausführlich und logisch erklären, nachdem wir verschiedene Vorgehensweisen für eine solche Aufgabe kennenlernten.
Anschließend steigerten wir uns in Richtung Debatte. Zunächst lernten wir auch hier den genauen Aufbau kennen. Danach durfte jede und jeder eine Eröffnungsrede halten, bevor wir am letzten Tag sogar über die Erlassung oder Änderung von Gesetzen, wie es im Bundestag gehandhabt wird, debattierten, wobei unsere Themen aktuell auch wirklich in Berlin behandelt werden.
All diese Reden wurden aufgezeichnet. Unser Seminarraum war dafür bestens ausgestattet: drei Kameras, unzählige Mikrofone und Deckenstrahler. Sogar ein Rednerpult stand uns zur Verfügung. Was unsere anfangs sehr träge Motivation umstimmte, waren die Veränderungen, die wir beim Ansehen der Videos bei uns selbst, aber auch bei den anderen feststellen konnten. Vor allem die Nervosität, über die sich fast jede und jeder äußerte, war nach außen hin nahezu gar nicht zu erkennen. Von Tag zu Tag trauten wir uns deshalb auch immer mehr zu. Es wurden rhetorische Fragen und stilistische Mittel eingebaut, Sprechpausen, Blickkontakt, die richtige Betonung, Gestik und Mimik wurden beachtet. In kürzester Zeit lernten wir einiges über unser Auftreten und unser Sprechen.
Begleitet wurden wir in den drei Tagen von Frau Dörfler. Auch sie konnte einiges dazulernen und wird dieses Wissen nun bestimmt mit Kolleg:innen und Schüler:innen teilen. Zusammen ließen wir unsere Abende im sogenannten „Bierstübla“ ausklingen. Am ersten Tag lernten wir uns alle erst einmal kennen, sodass innerhalb kürzester Zeit sogar sehr gute Freundschaften geschlossen wurden. Am zweiten Abend, auch wenn wir uns eigentlich auf die am nächsten Tag anstehende Debatte vorbereiten sollten, spielten wir zusammen „Activity“. So viel gelacht haben wir alle wohl schon lange nicht mehr. Zusätzlich gab es im Kloster Banz auch die Möglichkeit, in das Fitnessstudio, in eine Sauna oder schwimmen zu gehen und auch eine Tischtennisplatte und Kegelbahn standen zur Verfügung.
Bei der Verabschiedung am letzten Tag wurde es dann noch ganz emotional, denn wir waren wirklich eine super Truppe und schöner hätten wir es uns wohl kaum vorstellen können! Auf Frau Dörflers Abschiedsfrage, ob wir froh sind, am Rhetorikkurs teilgenommen zu haben und ob wir diesen weiterempfehlen würden, antworteten wir deshalb einstimmig mit „Ja, auf jeden Fall!“

 

Emilie Kreipp, FS12e

Das World Wide Web und soziale Netzwerke sind sowohl ein fester Bestandteil unserer heutigen Lebenswelt als auch ein Raum für die freie Meinungsäußerung, weswegen das Internet und die sozialen Netzwerke eine wichtige Plattform für demokratisches Engagement bilden. Leider werden jene Möglichkeiten aber immer wieder für die Verbreitung von falscher und irreführender Informationen genutzt.
Aufgrund dieser Tatsache wollte der Wettbewerb „Fair bleiben! #netzmitrespekt“ der Europäischen Kommission ein Zeichen setzen und rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, in Form von kreativen Beiträgen aufzuzeigen, was für einen respektvollen Umgang im Netz nötig sei.
Rückblickend erinnern sich die Schülerinnen und Schüler der FS12d an die Anfänge der herausragenden und erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme:
 
Als wir uns mit dem Projekt #netzmitrespekt auseinandergesetzt und ein kreatives Video zu diesem Thema gestaltet haben, konnten wir noch nicht ahnen, welchen Erfolg unser Projekt letzten Endes erzielen würde…doch nun von vorne:
 
Bei der Mitmachaktion #netzmitrespekt, einer Initiative der EU-Kommission, in welcher man sich kreativ gegen Hass und Falschinformationen im Internet einsetzen konnte, haben zwei unserer sechs Kleingruppen der FS12d gewonnen. Ausgezeichnet wurden einerseits ein Erklärvideo über Hate-Kommentare und Fake-News und andererseits ein Podcast über Cybermobbing.
 
Als wir das Rahmenthema von Frau Dörfler bekommen haben, waren wir zuerst etwas skeptisch, ob etwas Gutes dabei herauskommen würde, doch die Ideen waren recht schnell gefunden und dann folgte auch schon die Umsetzung: zuerst mussten wir alle Informationen heraussuchen und sortieren, dann die benötigten Materialien wie die Bilder für das Erklärvideo beschaffen und letztlich ging es an die Video- bzw. Tonaufnahmen.
 
Als wir die Nachricht über unseren Erfolg erhalten haben, waren wir ziemlich überrascht und zugleich stolz. Ein paar Wochen später fand dann die Siegerehrung statt, bei der u.a. auch Vertreter der EU-Kommission und unser Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo anwesend waren. Leider konnte die Veranstaltung aufgrund der Coronasituation nur online stattfinden.
 
Direkt im Anschluss an die Siegerehrung fand auch der gewonnene Workshop statt, bei dem wir uns über Fake-News sowie Hass-Kommentare ausgetauscht haben. Obwohl wir uns mit dem Thema bereits sehr intensiv auseinandergesetzt haben, waren ausgewählte Aspekte nochmals interessant.
 
Somit kann man rückblickend sagen, dass das Projekt eine gute Erfahrung gewesen ist und wir durch die Auseinandersetzung mit den Themen Cybermobbing und Fake-News viele neue Sachen gelernt haben, die uns im Alltag sicherlich noch helfen können.
 



Maria Baumeister (FS12d), Nicole Kößler (FS12d), Lea Kuffer (FS12d) und Regina Dörfler


 

Pandemiebedingt lag das musikalische Leben an der FOSBOS nunmehr fast 2 Jahre brach bzw. gestaltete sich sehr schwierig. Zunächst keine Proben und natürlich keine Auftritte. Sehr erfreulich ist, dass selbst in schwierigen Zeiten sich genug Schülerinnen und Schüler bereit erklären, zusätzliche Zeit für die Schulband zu investieren. Seit einigen Monaten ist nun wieder ein Probenbetrieb möglich. Durch die Coronabestimmungen anfangs mit einigen Einschränkungen, die das gleichzeitige Singen von mehreren Personen sowie den Einsatz von Blasinstrumenten verbot. Die regelmäßige Arbeit an einzelnen Songs wurde nicht nur durch coronabedingte Ausfälle in dieser Zeit stark erschwert, sodass der ein oder andere Song monatelange Probenarbeit erforderte, um aufführungsreif zu werden. Und dann war es endlich so weit und die Band absolvierte ihre ersten beiden Konzerte in Kombination mit zwei Schülerinnen, die eigene Poetry-Slam-Texte vortrugen.
Mit ihren scharfsinnigen Worten und ihren tiefsinnigen Themen konnten die Slammerinnen ihr Publikum am Bandabend in Staunen versetzen. Bildgewaltig und eindrucksvoll begeisterten sie mit sehr gesellschaftskritischen, aber auch süffisanten Texten. So bezauberte Leas erster Poetry-Beitrag „Musik“ beschwingt mit kleinen Songzeilen, wie Musik das Leben bereichert, womit ihr der perfekte Einstieg für den tollen Band-Abend gelang. Ihr Text „Mut“ schilderte zunächst die jedem bekannte Situation von Angst, um dann motivierend Mut zuzusprechen, keine Angst vor Neuem und Fremden zu haben. Dabei spielte sie gekonnt ihr Talent für die verschiedenen Reimformen aus. Ihr Text „Wenn nicht jetzt, wann dann …“ hielt dem Publikum wie in einem Bilderreigen eine Fülle an Problemen und Herausforderungen wie ein Spiegel vor Augen, um nicht nur zu fragen, wann man seinen eigenen Beitrag zum Klimaschutz, zu nachhaltiger Entwicklung, zu Toleranz und Respekt und zu sachlichen gemeinschaftsorientierten Debatten leisten möge, sondern um auch dazu aufzufordern.
Aber auch Isabel weiß rhetorisch geschickt mit kritischen Themenbereichen zu spielen. Polarisierend und antithetisch bringt sie diese auf die Bühne. Mal in einem schnellen, mal in einem langsameren Rhythmus analysiert sie schockierend scharf Diskriminierung und Sexismus in ihrem Poetry „Zwischen Realität und Dystopie“. Das harmlos klingende Schlagwort „Schule“ sollte sie dazu verleiten, sich mit ihrem Schulleben auseinanderzusetzen. Sie kreierte daraus den Text mit der Überschrift „85%“. Er fragt nach dem Wert eines Menschen, er reflektiert die Definition eines Schülers über Noten, über Leistung messbar in Zahlen oder über dessen Beitrag zur Gesellschaft. Nein, so Isabels Text. Der Wert eines Menschen liegt in ihm selbst begründet. Er ist genug. Er kann alles werden, es liegt in ihm selbst.
Die Anspannung vor dem ersten Konzert war riesig, stand doch der/die ein oder andere zum ersten Mal in seinem/ihrem Leben auf einer Bühne und es war der erste gemeinsame Live-Auftritt überhaupt. Mit Klassikern wie „Stairway to Heaven“ oder „Eye of the Tiger“ wurde gerockt, mit Balladen wie „I See Fire“ und „Love Yourself“ ruhigerer Songs angesprochen. Es wurde musikalisch ein weiter Bogen gespannt von 1970 bis heute. An beiden Konzertabenden entließ das Publikum die Band und die Poetry-Slammerinnen erst nach zwei Zugaben und reichlich Beifall. Und weitere Auftritte sind geplant. Die Abschlussfeier für alle Abiturientinnen und Abiturienten im Saal des Stadttheaters findet endlich wieder live statt. Als letzter Auftritt im Schuljahr wird die Band zu den Feierlichkeiten beim Staatsakt zum 50-jährigen Bestehen der FOSBOS in Bayern in der Allerheiligen-Hofkirche in München spielen.



                                                                                                                                                                                                                                                          Melanie Funk, Gerd Peters

Eine Ausstellung der FOSBOS Ingolstadt in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv

 

Anlässlich des Jubiläumsjahres der Hohen Schule in Ingolstadt (heutige Ludwig-Maximilians-Universität) präsentieren Schülerinnen und Schüler der FOSBOS Ingolstadt in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Ingolstadt, dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv München und dem Deutschen Literaturarchiv Marbach eine Ausstellung, die sich mit dem Hochschulleben einer vergangenen Epoche auseinandersetzt. Das Lehrerteam, StR Dr. Christian Däufel, OStRin Margarethe Kuffer, StR Dr. Ivo Mei, StRin Rebecca Zimmermann, begleitete das Projekt mit Exkursionen, Expertenvorträgen, Führungen durch Archive und half bei der Erstellung der Website sowie der Herstellung von Digitalisaten.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein Vorlesungsverzeichnis der Hohen Schule von 1787/1788, das als Zeitkapsel akademischen sowie gesellschaftlichen Lebens einer Phase großer Umbrüche fungiert. Die Auseinandersetzung zwischen Illuminaten und Ex-Jesuiten bildet nur e i n Spannungsfeld, das hier gezeigt wird.

Im Stadtarchiv Ingolstadt fand das Team einen Partner, der sich sofort für das Projekt begeistern konnte und einer Schülergruppe der FOSBOS bezüglich der Archivarbeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Die Schülerinnen und Schüler fanden interessante Dokumente, die Zusatzeinblicke in die Epoche des Vorlesungsverzeichnisses geben. Weltgeschichtlich umrahmt von zwei epochalen Revolutionen (Amerikanische Revolution von 1776 und Französische Revolution von 1789), in einer Zeit, die vor allem in England, Frankreich und den Niederlanden von einem fortschreitenden Rationalisierungs- und Säkularisierungsprozess geprägt war, spiegelt das Vorlesungsverzeichnis von 1787/88 eine Schwellenzeit in Bayern wider, in der das immer noch vorherrschende barocke Lebensgefühl des katholischen Landes allmählich dem Gedankengut der Aufklärung weicht.

Immer wieder wurden von den Schülerinnen und Schülern Entwürfe entwickelt, überarbeitet, verworfen und in veränderter Form wieder aufgenommen, bis endlich das abschließende Ausstellungskonzept stand: Vitrinen im Gebäude der Hohen Schule präsentieren das Originaldokument anhand von Faksimiles und Transkriptionen, zusätzliche Exponate aus dem Stadtarchiv Ingolstadt und dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv München ermöglichen eine umfassende Kontextualisierung.

Anhand des Vorlesungsverzeichnisses als Herz der Ausstellung werden Einblicke in das Hochschulleben einer vergangenen Epoche, in universitäre Regularien und Gepflogenheiten, Fakultäten und Wissensgebiete, aber auch in das studentische und gesellschaftliche Leben der Zeit gegeben.

Einigen der im Vorlesungsverzeichnis erwähnten Dozenten wie dem Chemiker Georg Ludwig Claudius Rousseau, dem Botaniker Franz von Paula Schrank, dem Juristen Franz Xaver Moshammer sind die flankierenden Vitrinen der Ausstellung gewidmet. Sie stehen exemplarisch für den fundamentalen Wandel von einem barocken hin zu einem aufgeklärten Denken, welcher jedoch keinesfalls konfliktlos vonstattenging. Gegen den kurz zuvor in Ingolstadt von Mitgliedern der Philosophischen Fakultät gegründeten Illuminatenorden wurde bereits mit aller Härte vorgegangen, was die im Dokument erwähnten Professoren Johann Nepomuk Gottfried Krenner und Vicelin Schlögl sehr eindrücklich zu spüren bekamen.

Online-Begleitmaterial bildet eine digitale Ergänzung zu den analogen Exponaten. Mit Hilfe von QR-Codes wird der Ausstellungsbesucher von der analogen Vitrine in eine virtuelle Welt geführt, die ihm Zusatzinformationen zum Thema bietet. Auf diese Weise kann sich der Betrachter das Schriftstück eigenständig erschließen.

Die feierliche Vernissage am 06.05.2022 fand großen Anklang bei der Schülerschaft und den Lehrkräften der FOSBOS Ingolstadt, aber auch bei Vertretern der Stadt Ingolstadt sowie der mitarbeitenden Archive.

Vom 09. Mai bis 23. Dezember 2022 kann die Präsentation im Erdgeschoss der Hohen Schule kostenlos besucht werden.





                                                                                                                                                                                 Dr. Christian Däufel, Margarethe Kuffer, Dr. Ivo Mei, Rebecca Zimmermann 

„Nächster Halt: Berlin Hauptbahnhof!“

Der ICE hält. 42 junge Ingolstädter*innen steigen aus. Der erste Eindruck sitzt – der Berliner Hauptbahnhof ist riesig und auf den ersten Blick unübersichtlich! Herzlich willkommen im Großstadtdschungel!

Erwartungsvoll machen wir uns mit den Schüler*innen der FT13a, FW13a und FW13b auf zum Hostel in Berlin-Mitte. Die Schüler*innen hatten sich in der Klassengemeinschaft dazu entschieden, den Projekttag der FOSBOS Ingolstadt im Mai von Donnerstagnachmittag bis Samstagabend zu verlängern und so konnten wir zusammen in eine besondere Auszeit vom gewöhnlichen Schulalltag starten.

Der erste Programmpunkt ist ein gemeinsames Abendessen in der L’Osteria neben der Mercedes-Benz Arena. Am Freitag besuchen wir das Brandenburger Tor, die Kuppel des Deutschen Bundestags und ein Teil der Schüler*innen das Pergamonmuseum. In der freien Zeit lernen wir Berlin weiter auch auf kulinarische Weise kennen - wir arbeiten uns durch verschiedene Cafés, Restaurants und leckere Berliner Currywürste.

Vor der Abfahrt am Samstag steht noch ein Highlight an: Nach zwei Jahren coronabedingter Schließung darf unsere Gruppe im Rahmen der Führung „Geisterbahnhöfe“ der Gedenkstätte Berliner Mauer zum ersten Mal wieder die unterirdischen, ehemalig verbarrikadierten Gänge betreten. Sie trennten Ost- von West-Berlin. Die Führung zeigt uns mit Glasscherben versehene, dicke Mauern, die Stellen, an denen Nagelteppiche zur Sicherung vor Fluchtversuchen angebracht wurden und Grenzen, an denen Schießbefehl galt. Wir erfahren von geglückten und missglückten Fluchtversuchen und Familien, die durch den Mauerbau getrennt wurden. Alle fühlen mit.

Etwas später ist dann auch schon wieder Taschen holen angesagt.

„Letzter Halt: Ingolstadt Hauptbahnhof!“
42 müde, aber zufriedene Schüler*innen steigen Samstagabend aus dem ICE und fallen daheim glücklich in ihr Bett. Alle brauchen nun eine große Mütze Schlaf, bevor uns der Schulalltag, mündliche Gruppenprüfungen und Abiturvorbereitungen wieder haben.

 

 

                                                                                                                                  Die begleitenden Lehrkräfte: Martin Kiermeyer, Rebecca Kurtlugil, Julia Schwimmer, Evi Wagner

Unter dem Motto "Dein Engagement ist IN" würdigt die Stadt Ingolstadt ehrenamtliches Engagement von Schülerinnen und Schülern sowie
Jugendlichen zwischen 11 bis 18 Jahren. Diese erhalten als Anerkennung für besondere ehrenamtliche Leistungen im Rahmen einer kleinen
Feierstunde eine Urkunde sowie ein Gutscheinheft.

Für die Gestaltung des Titelbildes lobte die Stadt Ingolstadt einen Kreativwettbewerb aus bei dem rund 50 Arbeiten eingingen.

Es galt ein möglichst originelles und wiedererkennbares Titelbild für Urkunde und Gutscheinheft zu gestalten.

Beide Kunstkurse von Frau Sylvia Utz nahmen an diesem Wettbewerb teil.

Die Arbeiten von Illarion Schönknecht aus dem Mittwochskurs und Annika Biermeier aus dem Donnerstagskurs kamen dabei unter die besten Fünf.

Die Preisverleihung fand am Mittwoch, den 06.04.2022 um 16:00 Uhr im Historischen Sitzungssaal des Alten Rathauses statt.
Nach der Übergabe des Preisgeldes von je 100 Euro durch Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf gab es noch einen kleinen Umtrunk.

                                                                                                                                                                                                     Sylvia Utz
                                                                                 Quelle: Stadt Ingolstadt                 Illarion Schönfeld                    Annika Biermeier                                                                                                                                                                                                                                                      

„Dann hat es bumm gemacht und dann ist er umgefallen!“ Es sind die Worte eines Kleinkindes, die Aribert Martin auch heute noch die perfide Tragik des Deutschen Herbstes vor Augen führen. Der kleine Fluggast war Zeuge eines brutalen Mordes geworden.

Kurz nach ihrem Abflug auf Mallorca wurde am 13. Oktober 1977 das Lufthansa-Flugzeug „Landshut“ und mit ihr 91 Passagiere und Besatzungsmitglieder gekapert. Die palästinensischen Entführer forderten unter anderem die Freilassung der inhaftierten RAF-Spitze – allen voran Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Als Aribert Martin und seine Kollegen von der GSG 9 in der Nacht zum 18. Oktober das Flugzeug im somalischen Mogadischu erstürmen und die Geiseln befreien, ist Flugkapitän Jürgen Schumann bereits seit zwei Tagen tot – hingerichtet vor den Augen seiner Fluggäste auf dem Gang der „Landshut“.

Anschaulich und einprägsam schilderte Aribert Martin, der als Mitglied der Spezialeinheit GSG 9 an der Befreiung der „Landshut“ beteiligt war, den Klassen BT12b, BW12a, FT13b und FT12d am 27.4. seine Erfahrungen aus jenen dramatischen Tagen im Herbst 1977.

Das von Rosaviola Frohneberg (Landeszentrale für politische Bildung) moderierte Zeitzeugengespräch lieferte den Schüler*innen nicht nur historisch interessante Eindrücke aus erster Hand, sondern auch zahlreiche Erkenntnisse und Beobachtungen, die auch darüber hinaus zum Nachdenken anregen:

So erläuterte Aribert Martin, dass zur Bewältigung des Drucks in komplexen Extremsituationen neben einer hohen Resilienz nicht zuletzt Glück, aber auch eine hohe situative Aufmerksamkeit nötig seien. Gerade letztere könne trainiert werden. Dabei sei es aber wichtig, vor und nach einem sogenannten ‚Performance-High‘ mithilfe gezielter Entspannungsphasen einen Ausgleich zu schaffen.

Um angstfrei in einer Demokratie leben zu können, sei es – so Martin – auch manchmal notwendig, dass unangenehme Entscheidungen getroffen werden müssen. Anstatt den Forderungen der Entführer nachzukommen, hatte sich die damalige Bundesregierung um Kanzler Helmut Schmidt für den – letztlich – erfolgreichen Befreiungsversuch durch die GSG 9 entschieden. Der Staat sollte sich nicht von Terroristen erpressen lassen.

                                                                                                                                                                                                                                                                              Tobias Auer



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