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Berufliche Oberschule Ingolstadt
Staatliche Fachober- und Berufsoberschule

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Singen verzaubert die Menschen

Adventssingen der Fachschaft Religion/Ethik

Zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit 2022 wurde von der Fachschaft Religion und Ethik in den letzten vier Wochen vor den Ferien wöchentlich ein Adventssingen organisiert. Gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit und den vielen Leistungserhebungen, mit denen die Schülerschaft der Beruflichen Oberschule konfrontiert worden ist, ermöglichte das Singen einen kleinen Ausgleich bzw. Ablenkung vom Schulalltag.

Hierzu traf sich die Schulgemeinschaft im Schulhof. Alle Mitwirkenden konnten analog mit Liedzettel oder digital mit dem Smartphone mitsingen. Von „Wir sagen Euch an“ über „In der Weihnachtsbäckerei“ hin zu „Last Christmas“ war für unterschiedliche Stilrichtungen und Kindheitserinnerung gesorgt. Die Musikalität wurde instrumental mit Gitarre und Keyboard begleitet. Durch das gemeinsame Singen und die Melodien nicht nur das Gehirn angeregt, sodass Glück und Gesundheit versprüht wurden, sondern auch Freude auf dem Pausenhof verbreitet. Auch der spirituelle Aspekt kam mittels verschiedener Impulse nicht zu kurz. Diese Aktion fand bei den Schülerinnen und Schüler als auch bei der Lehrerschaft großen Anklang vermittelte eine positive Stimmung und zeigte somit ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl in der ohnehin stressigen Vorweihnachtszeit.



Spende an das Tierheim Ingolstadt

Wie jedes Jahr wollte die SMV der FOSBOS Ingolstadt eine Aktion in der Weihnachtszeit ins Leben rufen, um gerade in dieser Zeit Nächstenliebe zu verbreiten. Schnell kam die Idee auf, dieses Jahr den besten Freunden der Menschen eine weihnachtliche Freude zu bereiten, weshalb die Spendenaktion dem Tierheim Ingolstadt – in Form von Futterboxen - zugutekommen sollte. Nach einem Anruf im Tierheim wurde der SMV bestätigt, dass die Betreiber „für jede Spende dankbar sind und Futter natürlich sehr hilft“. Mit Feuer und Flamme wurde dieser Vorschlag von den Schülerinnen und Schülern der Schule in die Tat umgesetzt.

Zahlreiche Klassen beteiligten sich an der Aktion und packten mit großer Leidenschaft Futterkartons mit verschiedensten Futterarten oder gar Spielsachen für die Bewohner des Tierheims. Letztendlich konnten so 54 randgefüllte Päckchen gesammelt werden.

Pünktlich zu Weihnachten, am 22. Dezember, hat sich die SMV aufgemacht, um die Geschenke zu übergeben. Im Tierheim erwartete sie Stadtrat Karl Ettinger und nahm die Pakete mit großer Freude in Empfang. „Gerade in diesen Zeiten und auch vor dem Hintergrund der steigenden Strom- und Heizkosten helfen Aktionen wie die eure dem Tierheim enorm“, so Herr Ettinger.

Seit Beginn der Corona-Pandemie spüren vielen Tierheime, dass die Spendenbereitschaft von Geld als auch von Tiernahrung auf ein niedriges Niveau abgesunken ist. Umso glücklicher ist die SMV, sich kurz vor Weihnachten für dieses Projekt einsetzen zu können und Tieren Gutes zu tun.


Text von StRin Karolin Frank
Bild von Fadime Yilmaz, FS11f


Foto: Emre Alagöz, Kevin Biberger, Anna Schrödl, Stadtrat Karl Ettinger, Paulina Wolnicki, Hund Rico




Endlich war es wieder so weit: Der traditionelle Weihnachtsbasar der FOSBOS konnte nach langer Pause wieder stattfinden. Dafür verwandelten sich der Pausenhof und einige Klassenzimmer der Schule in einen weihnachtlichen Märchenwald.

Mit Feuer und Flamme beteiligten sich alle 12. Klassen und BOS-Vorklassen an der Umsetzung der Stände. Die Schülerinnen und Schüler steckten viel Herzblut in die Vorbereitung und begeisterten mit verschiedensten Standideen. Es war für jeden etwas dabei: Croffles bei Schneewittchen und den 7 Zwergen, Schokofrüchte bei Schneeweißchen und Rosenrot, Polaroidbilder bei Alice im Wunderland, Orientalischer Tee bei Aladdin und die Wunderlampe – und das ist nur eine kleine Auswahl. Natürlich war auch der Elternbeirat mit einem Stand vertreten, der die Gäste mit deftigen Speisen versorgte. Zahlreiche Gäste stürmten den Basar, sodass es nach kurzer Zeit bei einigen Buden schon heißen musste: „Leider sind wir ausverkauft“. Der Tradition getreu wird der Erlös des Weihnachtsbasars gespendet. Dieses Jahr hat sich die SMV entschieden, die soziale Einrichtung Wirbelwind e.V. in Ingolstadt zu unterstützen.

Eine große Ehre war es, dass das Ingolstädter Christkind, eine Schülerin der FOSBOS, den Weihnachtsbasar eröffnete. Nach der Begrüßung kündigte das Christkind Antonia Schrey an, die „Besucherinnen und Besucher durch den Abend zu begleiten“, denn der Weihnachtsbasar hatte ein unterhaltendes Rahmenprogramm zu bieten. So gab es eine Zaubershow sowie Auftritte der Schulband, des Lehrerchors und der Theater AG. Auch die Schülerzeitung war vertreten und informierte rund um das Thema DKMS und führte eine Typisierungsaktion durch. Ein weiteres Highlight war die Verleihung des Titels „Schule mit Courage“. Hier gilt dem FCI ein großer Dank für die Übernahme der Patenschaft.

Jeder aus der Schulgemeinschaft hat zu einem erfolgreichen Gelingen des Weihnachtsbasars beigetragen und so konnte die „staade Zeit“ gebührend eingeläutet werden.
Text von StRin Karolin Frank
Bild von Fadime Yilmaz, FS11f




FOSBOS ist nun „Schule mit Courage“

Titelverleihung im feierlichen Rahmen des Weihnachtsbasars

Respekt, Toleranz und Achtsamkeit – das sind nur einige der Werte und Prinzipien, die in der Schulfamilie der FOSBOS Ingolstadt eine zentrale Rolle einnehmen. „Die Gleichheit der Menschen müsse alltäglich gelebt werden!“, sagte OStRin Funk, Initiatorin des Projekts, im Rahmen ihrer einleitenden Worte. Mit feierlichen Worten verwies das Ingolstädter Christkind (Schülerin der FOS/BOS) in seiner Begrüßungsrede auf diese elementaren Ideale.

Die Schule darf sich nun in die über 3.600 Schulen einreihen, die sich „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen. Deutlich über 70% der Schüler, der Lehrer und der Angestellten des Hauses bekannten sich dazu, Haltung zu zeigen. „Denn ‚Schule mit Courage‘ zu sein bedeutet, dass man sich nicht schulterzuckend abwendet, wenn es zu Fällen von Diskriminierung kommt, sondern dass man sich aktiv mit der Situation auseinandersetzt und Lösungswege für ein harmonisches Miteinander sucht.“, so Frau Funk. Daran erinnere das Schild im Schulgebäude täglich.

Dass die Vermittlung von grundlegenden gesellschaftlichen Werten nicht nur auf dem Papier steht, sondern von Schülern und Lehrern ins Bewusstsein gerückt wird, davon zeugen die Veranstaltungen und Projekte der Schule:

Zum Beispiel arbeitet man mit der Bildungsinitiative „German Dream“ zusammen, die sich in sog. Wertedialogen mit jungen Menschen über deren wesentliche Werte austauscht und eine Sensibilität für einen respektvollen Umgang zu entwickeln sucht, so dass sie als „German Dreamer“ die Gesellschaft bereichern können und Toleranz vorleben.

Auch die Aktionen rund um die Schülerzeitung „INsider“ und dem Wahlkurs „Poetry Slam“ beweisen, dass sich die Schüler hier mit der Würde des Menschen und Diskriminierung auseinandersetzen. Zudem schilderten zwei Schülerinnen die Teilnahme an dem Wettbewerb der EU-Kommission #netzmitrespekt. In einem Podcast und in einem emotionalen Erklärvideo analysierten sie die Erfahrungen und Erscheinungsformen von hetzerischen Posts und zeigten darüber hinaus Möglichkeiten auf, wie man Hasskommentaren im Internet begegnen könne.

Leider musste sich Herr Otto seitens des Vereins „Aktion Courage“ entschuldigen lassen, denn er war kurzfristig erkrankt. Er bedauerte in seiner schriftlichen Rede, dass er den Festakt nicht miterleben könne. „Es ist jedes Mal ein Grund zu feiern, wenn eine neue Schule ins Netzwerk aufgenommen wird!“ Er betonte explizit die Bedeutung der Selbstverpflichtung, die man als „Schule mit Courage“ eingeht: „Dafür, diese Selbstverpflichtung mit Leben zu füllen, an Ihrer Schule aktiv zu werden, Projekte zu gestalten und dadurch in der Schule die Werte des Grundgesetzes, demokratisches Miteinander und die Umsetzung der Menschenrechte aktiv einzuüben, wünsche ich Ihnen allen von Herzen alles Gute!“

Glücklich und stolz zeigte sich auch der „FC Ingolstadt 04“, der die Patenschaft für die FOSBOS übernimmt. „Teamgeist, Hilfsbereitschaft, Einsatz und Kampfgeist sind wichtige Ideale im Sport, aber sie sind auch wichtige Leitlinien für ein gesellschaftliches Miteinander!“, so Frau Vey. Als Zeichen der Zusammenarbeit überreichte sie ein eigens angefertigtes Trikot des Fußballvereins, das in den nächsten Tagen im Schulhaus einen Ehrenplatz erhalten wird.



Das World Wide Web und soziale Netzwerke sind sowohl ein fester Bestandteil unserer heutigen Lebenswelt als auch ein Raum für die freie Meinungsäußerung, weswegen das Internet und die sozialen Netzwerke eine wichtige Plattform für demokratisches Engagement bilden. Leider werden jene Möglichkeiten aber immer wieder für die Verbreitung von falscher und irreführender Informationen genutzt.
Aufgrund dieser Tatsache wollte der Wettbewerb „Fair bleiben! #netzmitrespekt“ der Europäischen Kommission ein Zeichen setzen und rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, in Form von kreativen Beiträgen aufzuzeigen, was für einen respektvollen Umgang im Netz nötig sei.
Rückblickend erinnern sich die Schülerinnen und Schüler der FS12d an die Anfänge der herausragenden und erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme:
 
Als wir uns mit dem Projekt #netzmitrespekt auseinandergesetzt und ein kreatives Video zu diesem Thema gestaltet haben, konnten wir noch nicht ahnen, welchen Erfolg unser Projekt letzten Endes erzielen würde…doch nun von vorne:
 
Bei der Mitmachaktion #netzmitrespekt, einer Initiative der EU-Kommission, in welcher man sich kreativ gegen Hass und Falschinformationen im Internet einsetzen konnte, haben zwei unserer sechs Kleingruppen der FS12d gewonnen. Ausgezeichnet wurden einerseits ein Erklärvideo über Hate-Kommentare und Fake-News und andererseits ein Podcast über Cybermobbing.
 
Als wir das Rahmenthema von Frau Dörfler bekommen haben, waren wir zuerst etwas skeptisch, ob etwas Gutes dabei herauskommen würde, doch die Ideen waren recht schnell gefunden und dann folgte auch schon die Umsetzung: zuerst mussten wir alle Informationen heraussuchen und sortieren, dann die benötigten Materialien wie die Bilder für das Erklärvideo beschaffen und letztlich ging es an die Video- bzw. Tonaufnahmen.
 
Als wir die Nachricht über unseren Erfolg erhalten haben, waren wir ziemlich überrascht und zugleich stolz. Ein paar Wochen später fand dann die Siegerehrung statt, bei der u.a. auch Vertreter der EU-Kommission und unser Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo anwesend waren. Leider konnte die Veranstaltung aufgrund der Coronasituation nur online stattfinden.
 
Direkt im Anschluss an die Siegerehrung fand auch der gewonnene Workshop statt, bei dem wir uns über Fake-News sowie Hass-Kommentare ausgetauscht haben. Obwohl wir uns mit dem Thema bereits sehr intensiv auseinandergesetzt haben, waren ausgewählte Aspekte nochmals interessant.
 
Somit kann man rückblickend sagen, dass das Projekt eine gute Erfahrung gewesen ist und wir durch die Auseinandersetzung mit den Themen Cybermobbing und Fake-News viele neue Sachen gelernt haben, die uns im Alltag sicherlich noch helfen können.
 



Maria Baumeister (FS12d), Nicole Kößler (FS12d), Lea Kuffer (FS12d) und Regina Dörfler


 

Pandemiebedingt lag das musikalische Leben an der FOSBOS nunmehr fast 2 Jahre brach bzw. gestaltete sich sehr schwierig. Zunächst keine Proben und natürlich keine Auftritte. Sehr erfreulich ist, dass selbst in schwierigen Zeiten sich genug Schülerinnen und Schüler bereit erklären, zusätzliche Zeit für die Schulband zu investieren. Seit einigen Monaten ist nun wieder ein Probenbetrieb möglich. Durch die Coronabestimmungen anfangs mit einigen Einschränkungen, die das gleichzeitige Singen von mehreren Personen sowie den Einsatz von Blasinstrumenten verbot. Die regelmäßige Arbeit an einzelnen Songs wurde nicht nur durch coronabedingte Ausfälle in dieser Zeit stark erschwert, sodass der ein oder andere Song monatelange Probenarbeit erforderte, um aufführungsreif zu werden. Und dann war es endlich so weit und die Band absolvierte ihre ersten beiden Konzerte in Kombination mit zwei Schülerinnen, die eigene Poetry-Slam-Texte vortrugen.
Mit ihren scharfsinnigen Worten und ihren tiefsinnigen Themen konnten die Slammerinnen ihr Publikum am Bandabend in Staunen versetzen. Bildgewaltig und eindrucksvoll begeisterten sie mit sehr gesellschaftskritischen, aber auch süffisanten Texten. So bezauberte Leas erster Poetry-Beitrag „Musik“ beschwingt mit kleinen Songzeilen, wie Musik das Leben bereichert, womit ihr der perfekte Einstieg für den tollen Band-Abend gelang. Ihr Text „Mut“ schilderte zunächst die jedem bekannte Situation von Angst, um dann motivierend Mut zuzusprechen, keine Angst vor Neuem und Fremden zu haben. Dabei spielte sie gekonnt ihr Talent für die verschiedenen Reimformen aus. Ihr Text „Wenn nicht jetzt, wann dann …“ hielt dem Publikum wie in einem Bilderreigen eine Fülle an Problemen und Herausforderungen wie ein Spiegel vor Augen, um nicht nur zu fragen, wann man seinen eigenen Beitrag zum Klimaschutz, zu nachhaltiger Entwicklung, zu Toleranz und Respekt und zu sachlichen gemeinschaftsorientierten Debatten leisten möge, sondern um auch dazu aufzufordern.
Aber auch Isabel weiß rhetorisch geschickt mit kritischen Themenbereichen zu spielen. Polarisierend und antithetisch bringt sie diese auf die Bühne. Mal in einem schnellen, mal in einem langsameren Rhythmus analysiert sie schockierend scharf Diskriminierung und Sexismus in ihrem Poetry „Zwischen Realität und Dystopie“. Das harmlos klingende Schlagwort „Schule“ sollte sie dazu verleiten, sich mit ihrem Schulleben auseinanderzusetzen. Sie kreierte daraus den Text mit der Überschrift „85%“. Er fragt nach dem Wert eines Menschen, er reflektiert die Definition eines Schülers über Noten, über Leistung messbar in Zahlen oder über dessen Beitrag zur Gesellschaft. Nein, so Isabels Text. Der Wert eines Menschen liegt in ihm selbst begründet. Er ist genug. Er kann alles werden, es liegt in ihm selbst.
Die Anspannung vor dem ersten Konzert war riesig, stand doch der/die ein oder andere zum ersten Mal in seinem/ihrem Leben auf einer Bühne und es war der erste gemeinsame Live-Auftritt überhaupt. Mit Klassikern wie „Stairway to Heaven“ oder „Eye of the Tiger“ wurde gerockt, mit Balladen wie „I See Fire“ und „Love Yourself“ ruhigerer Songs angesprochen. Es wurde musikalisch ein weiter Bogen gespannt von 1970 bis heute. An beiden Konzertabenden entließ das Publikum die Band und die Poetry-Slammerinnen erst nach zwei Zugaben und reichlich Beifall. Und weitere Auftritte sind geplant. Die Abschlussfeier für alle Abiturientinnen und Abiturienten im Saal des Stadttheaters findet endlich wieder live statt. Als letzter Auftritt im Schuljahr wird die Band zu den Feierlichkeiten beim Staatsakt zum 50-jährigen Bestehen der FOSBOS in Bayern in der Allerheiligen-Hofkirche in München spielen.



                                                                                                                                                                                                                                                          Melanie Funk, Gerd Peters
15 Stunden – Für die meisten war genau das die Motivation, um am diesjährigen Rhetorikkurs im Kloster Banz in Bad Staffelstein, nördlich von Bamberg, teilzunehmen. Damit wäre nämlich immerhin schon ein Viertel der zu erbringenden 60 Stunden für die Blockphase des Seminars bis Ende Juli abgehakt.
Aus allen Anmeldungen für den Rhetorikkurs wurden 20 Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die die Möglichkeit bekamen, die 15 Stunden im Kloster zu absolvieren. Obwohl der Fakt, dass der Kurs im Kloster stattfinden würde, einige davon abschreckte, gingen weitaus mehr als 20 Anmeldungen bei Frau Falkner ein. Das Kloster Banz wurde übrigens schon 1978 von der Hanns-Seidel-Stiftung übernommen und fungiert seither als Bildungs- und Begegnungszentrum. Mit üblichen Klöstern, wie wir sie kennen, hat es also mittlerweile eigentlich nichts mehr zu tun.
Am 4. Juli war es nun endlich so weit. Für die Anreise war jede und jeder selbst verantwortlich. Ob mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Zug – dieses Jahr war alles vertreten. Am Montagvormittag trudelten alle nacheinander ein. Der erste Eindruck? – Groß! Das Kloster erinnerte sehr an Hogwarts und der ein oder andere hat sich vielleicht auch auf dem Weg vom Zimmer zum Speisesaal oder dem Seminarraum verlaufen. Treppe rauf, Treppe runter, wieder rauf und nochmal runter, dann einen ewig langen Gang entlang und das ungefähr noch dreimal. Der Ausdruck „Das ist ja echt ‘ne Weltreise“ war durchaus berechtigt.
Am Anfang kannten sich nur die wenigsten, aber das sollte sich sehr schnell ändern. Denn geredet wird bei einem Rhetorikkurs sehr viel und so kommt man schnell auch privat ins Gespräch.
Nach einer kleinen Stärkung am Mittag (Das Essen war wirklich sehr, sehr lecker!) ging um 14 Uhr auch schon der Rhetorikkurs los. Unser Rhetoriktrainer Paul Herrmann hat selbst Lehramt für Deutsch und Englisch studiert sowie ein Studium der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung absolviert. Wenn sich also jemand mit dem Sprechen auskennt, dann er.
Zu Beginn überlegten wir uns in Gruppen, welche Punkte bei einer Rede, zum Beispiel einem Referat in der Schule, zu beachten sind. Dabei bekamen wir bereits einige Tipps, die auf jeden Fall zu einzuhalten oder auch auf gar keinen Fall anzuwenden sind. Auch über den Stichwortzettel wurden wir informiert, sodass wir nun genau wissen, wie dieser zu gestalten ist, damit die Rede überzeugen kann.
Die meisten aber beklagten sich über ihre Nervosität, die ganz automatisch vor größeren Reden auftritt. Allerdings hilft hier nur: Üben, üben, üben. Und genau das taten wir in den folgenden Stunden und Tagen. Während wir zu Beginn noch über ein selbst ausgewähltes Thema sprachen, über das wir bestens informiert waren, so durften wir am zweiten Tag bereits Stegreif-Reden präsentieren. Hier mussten wir unter anderem völlig banale Wörter wie Knödel und Stammbaum möglichst ausführlich und logisch erklären, nachdem wir verschiedene Vorgehensweisen für eine solche Aufgabe kennenlernten.
Anschließend steigerten wir uns in Richtung Debatte. Zunächst lernten wir auch hier den genauen Aufbau kennen. Danach durfte jede und jeder eine Eröffnungsrede halten, bevor wir am letzten Tag sogar über die Erlassung oder Änderung von Gesetzen, wie es im Bundestag gehandhabt wird, debattierten, wobei unsere Themen aktuell auch wirklich in Berlin behandelt werden.
All diese Reden wurden aufgezeichnet. Unser Seminarraum war dafür bestens ausgestattet: drei Kameras, unzählige Mikrofone und Deckenstrahler. Sogar ein Rednerpult stand uns zur Verfügung. Was unsere anfangs sehr träge Motivation umstimmte, waren die Veränderungen, die wir beim Ansehen der Videos bei uns selbst, aber auch bei den anderen feststellen konnten. Vor allem die Nervosität, über die sich fast jede und jeder äußerte, war nach außen hin nahezu gar nicht zu erkennen. Von Tag zu Tag trauten wir uns deshalb auch immer mehr zu. Es wurden rhetorische Fragen und stilistische Mittel eingebaut, Sprechpausen, Blickkontakt, die richtige Betonung, Gestik und Mimik wurden beachtet. In kürzester Zeit lernten wir einiges über unser Auftreten und unser Sprechen.
Begleitet wurden wir in den drei Tagen von Frau Dörfler. Auch sie konnte einiges dazulernen und wird dieses Wissen nun bestimmt mit Kolleg:innen und Schüler:innen teilen. Zusammen ließen wir unsere Abende im sogenannten „Bierstübla“ ausklingen. Am ersten Tag lernten wir uns alle erst einmal kennen, sodass innerhalb kürzester Zeit sogar sehr gute Freundschaften geschlossen wurden. Am zweiten Abend, auch wenn wir uns eigentlich auf die am nächsten Tag anstehende Debatte vorbereiten sollten, spielten wir zusammen „Activity“. So viel gelacht haben wir alle wohl schon lange nicht mehr. Zusätzlich gab es im Kloster Banz auch die Möglichkeit, in das Fitnessstudio, in eine Sauna oder schwimmen zu gehen und auch eine Tischtennisplatte und Kegelbahn standen zur Verfügung.
Bei der Verabschiedung am letzten Tag wurde es dann noch ganz emotional, denn wir waren wirklich eine super Truppe und schöner hätten wir es uns wohl kaum vorstellen können! Auf Frau Dörflers Abschiedsfrage, ob wir froh sind, am Rhetorikkurs teilgenommen zu haben und ob wir diesen weiterempfehlen würden, antworteten wir deshalb einstimmig mit „Ja, auf jeden Fall!“

 

Emilie Kreipp, FS12e

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