Eine Ausstellung der FOSBOS Ingolstadt in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv
Anlässlich des Jubiläumsjahres der Hohen Schule in Ingolstadt (heutige Ludwig-Maximilians-Universität) präsentieren Schülerinnen und Schüler der FOSBOS Ingolstadt in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Ingolstadt, dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv München und dem Deutschen Literaturarchiv Marbach eine Ausstellung, die sich mit dem Hochschulleben einer vergangenen Epoche auseinandersetzt. Das Lehrerteam, StR Dr. Christian Däufel, OStRin Margarethe Kuffer, StR Dr. Ivo Mei, StRin Rebecca Zimmermann, begleitete das Projekt mit Exkursionen, Expertenvorträgen, Führungen durch Archive und half bei der Erstellung der Website sowie der Herstellung von Digitalisaten.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein Vorlesungsverzeichnis der Hohen Schule von 1787/1788, das als Zeitkapsel akademischen sowie gesellschaftlichen Lebens einer Phase großer Umbrüche fungiert. Die Auseinandersetzung zwischen Illuminaten und Ex-Jesuiten bildet nur e i n Spannungsfeld, das hier gezeigt wird.
Im Stadtarchiv Ingolstadt fand das Team einen Partner, der sich sofort für das Projekt begeistern konnte und einer Schülergruppe der FOSBOS bezüglich der Archivarbeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Die Schülerinnen und Schüler fanden interessante Dokumente, die Zusatzeinblicke in die Epoche des Vorlesungsverzeichnisses geben. Weltgeschichtlich umrahmt von zwei epochalen Revolutionen (Amerikanische Revolution von 1776 und Französische Revolution von 1789), in einer Zeit, die vor allem in England, Frankreich und den Niederlanden von einem fortschreitenden Rationalisierungs- und Säkularisierungsprozess geprägt war, spiegelt das Vorlesungsverzeichnis von 1787/88 eine Schwellenzeit in Bayern wider, in der das immer noch vorherrschende barocke Lebensgefühl des katholischen Landes allmählich dem Gedankengut der Aufklärung weicht.
Immer wieder wurden von den Schülerinnen und Schülern Entwürfe entwickelt, überarbeitet, verworfen und in veränderter Form wieder aufgenommen, bis endlich das abschließende Ausstellungskonzept stand: Vitrinen im Gebäude der Hohen Schule präsentieren das Originaldokument anhand von Faksimiles und Transkriptionen, zusätzliche Exponate aus dem Stadtarchiv Ingolstadt und dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv München ermöglichen eine umfassende Kontextualisierung.
Anhand des Vorlesungsverzeichnisses als Herz der Ausstellung werden Einblicke in das Hochschulleben einer vergangenen Epoche, in universitäre Regularien und Gepflogenheiten, Fakultäten und Wissensgebiete, aber auch in das studentische und gesellschaftliche Leben der Zeit gegeben.
Einigen der im Vorlesungsverzeichnis erwähnten Dozenten wie dem Chemiker Georg Ludwig Claudius Rousseau, dem Botaniker Franz von Paula Schrank, dem Juristen Franz Xaver Moshammer sind die flankierenden Vitrinen der Ausstellung gewidmet. Sie stehen exemplarisch für den fundamentalen Wandel von einem barocken hin zu einem aufgeklärten Denken, welcher jedoch keinesfalls konfliktlos vonstattenging. Gegen den kurz zuvor in Ingolstadt von Mitgliedern der Philosophischen Fakultät gegründeten Illuminatenorden wurde bereits mit aller Härte vorgegangen, was die im Dokument erwähnten Professoren Johann Nepomuk Gottfried Krenner und Vicelin Schlögl sehr eindrücklich zu spüren bekamen.
Online-Begleitmaterial bildet eine digitale Ergänzung zu den analogen Exponaten. Mit Hilfe von QR-Codes wird der Ausstellungsbesucher von der analogen Vitrine in eine virtuelle Welt geführt, die ihm Zusatzinformationen zum Thema bietet. Auf diese Weise kann sich der Betrachter das Schriftstück eigenständig erschließen.
Die feierliche Vernissage am 06.05.2022 fand großen Anklang bei der Schülerschaft und den Lehrkräften der FOSBOS Ingolstadt, aber auch bei Vertretern der Stadt Ingolstadt sowie der mitarbeitenden Archive.
Vom 09. Mai bis 23. Dezember 2022 kann die Präsentation im Erdgeschoss der Hohen Schule kostenlos besucht werden.
Dr. Christian Däufel, Margarethe Kuffer, Dr. Ivo Mei, Rebecca Zimmermann
„Dann hat es bumm gemacht und dann ist er umgefallen!“ Es sind die Worte eines Kleinkindes, die Aribert Martin auch heute noch die perfide Tragik des Deutschen Herbstes vor Augen führen. Der kleine Fluggast war Zeuge eines brutalen Mordes geworden.
Kurz nach ihrem Abflug auf Mallorca wurde am 13. Oktober 1977 das Lufthansa-Flugzeug „Landshut“ und mit ihr 91 Passagiere und Besatzungsmitglieder gekapert. Die palästinensischen Entführer forderten unter anderem die Freilassung der inhaftierten RAF-Spitze – allen voran Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Als Aribert Martin und seine Kollegen von der GSG 9 in der Nacht zum 18. Oktober das Flugzeug im somalischen Mogadischu erstürmen und die Geiseln befreien, ist Flugkapitän Jürgen Schumann bereits seit zwei Tagen tot – hingerichtet vor den Augen seiner Fluggäste auf dem Gang der „Landshut“.
Anschaulich und einprägsam schilderte Aribert Martin, der als Mitglied der Spezialeinheit GSG 9 an der Befreiung der „Landshut“ beteiligt war, den Klassen BT12b, BW12a, FT13b und FT12d am 27.4. seine Erfahrungen aus jenen dramatischen Tagen im Herbst 1977.
Das von Rosaviola Frohneberg (Landeszentrale für politische Bildung) moderierte Zeitzeugengespräch lieferte den Schüler*innen nicht nur historisch interessante Eindrücke aus erster Hand, sondern auch zahlreiche Erkenntnisse und Beobachtungen, die auch darüber hinaus zum Nachdenken anregen:
So erläuterte Aribert Martin, dass zur Bewältigung des Drucks in komplexen Extremsituationen neben einer hohen Resilienz nicht zuletzt Glück, aber auch eine hohe situative Aufmerksamkeit nötig seien. Gerade letztere könne trainiert werden. Dabei sei es aber wichtig, vor und nach einem sogenannten ‚Performance-High‘ mithilfe gezielter Entspannungsphasen einen Ausgleich zu schaffen.
Um angstfrei in einer Demokratie leben zu können, sei es – so Martin – auch manchmal notwendig, dass unangenehme Entscheidungen getroffen werden müssen. Anstatt den Forderungen der Entführer nachzukommen, hatte sich die damalige Bundesregierung um Kanzler Helmut Schmidt für den – letztlich – erfolgreichen Befreiungsversuch durch die GSG 9 entschieden. Der Staat sollte sich nicht von Terroristen erpressen lassen.„Nächster Halt: Berlin Hauptbahnhof!“
Der ICE hält. 42 junge Ingolstädter*innen steigen aus. Der erste Eindruck sitzt – der Berliner Hauptbahnhof ist riesig und auf den ersten Blick unübersichtlich! Herzlich willkommen im Großstadtdschungel!
Erwartungsvoll machen wir uns mit den Schüler*innen der FT13a, FW13a und FW13b auf zum Hostel in Berlin-Mitte. Die Schüler*innen hatten sich in der Klassengemeinschaft dazu entschieden, den Projekttag der FOSBOS Ingolstadt im Mai von Donnerstagnachmittag bis Samstagabend zu verlängern und so konnten wir zusammen in eine besondere Auszeit vom gewöhnlichen Schulalltag starten.
Der erste Programmpunkt ist ein gemeinsames Abendessen in der L’Osteria neben der Mercedes-Benz Arena. Am Freitag besuchen wir das Brandenburger Tor, die Kuppel des Deutschen Bundestags und ein Teil der Schüler*innen das Pergamonmuseum. In der freien Zeit lernen wir Berlin weiter auch auf kulinarische Weise kennen - wir arbeiten uns durch verschiedene Cafés, Restaurants und leckere Berliner Currywürste.
Vor der Abfahrt am Samstag steht noch ein Highlight an: Nach zwei Jahren coronabedingter Schließung darf unsere Gruppe im Rahmen der Führung „Geisterbahnhöfe“ der Gedenkstätte Berliner Mauer zum ersten Mal wieder die unterirdischen, ehemalig verbarrikadierten Gänge betreten. Sie trennten Ost- von West-Berlin. Die Führung zeigt uns mit Glasscherben versehene, dicke Mauern, die Stellen, an denen Nagelteppiche zur Sicherung vor Fluchtversuchen angebracht wurden und Grenzen, an denen Schießbefehl galt. Wir erfahren von geglückten und missglückten Fluchtversuchen und Familien, die durch den Mauerbau getrennt wurden. Alle fühlen mit.
Etwas später ist dann auch schon wieder Taschen holen angesagt.
„Letzter Halt: Ingolstadt Hauptbahnhof!“
42 müde, aber zufriedene Schüler*innen steigen Samstagabend aus dem ICE und fallen daheim glücklich in ihr Bett. Alle brauchen nun eine große Mütze Schlaf, bevor uns der Schulalltag, mündliche Gruppenprüfungen und Abiturvorbereitungen wieder haben.
Die begleitenden Lehrkräfte: Martin Kiermeyer, Rebecca Kurtlugil, Julia Schwimmer, Evi Wagner
Seminar „Sport in Zahlen“
Am 31.03.2022 war die Klasse FT13a mit Frau Julia Schwimmer zu Besuch an der TUM in Garching. Im Rahmen eines externen Lerntages besuchte die in zwei Gruppen aufgeteilte Klasse sowohl das ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum als auch das Schülerlabor PhotonLab. Unter der Leitung von Silke Stähler Schöpf konnten die Schülerinnen und Schüler selbstständig bei Versuchen zur Quantenoptik aktiv werden. Die Ausstellung in der ESO beschäftigt sich in 13 Teilbereichen mit der Verbindung zwischen Mensch und Universum, mit der Frage nach Leben im Universum sowie der Nutzung von ESO-Einrichtungen zur Beobachtung des Universums. Zu jedem der zentralen Themen gibt es neben informativen Ausstellungstafeln auch interaktive Möglichkeiten, um in die Astronomie einzutauchen. Im Schülerlabor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik gibt es eine Vielzahl an Experimenten, die das Verständnis der Physik des Lichts entwickeln und vertiefen, z.B. Versuche zum Quantenradierer oder auch zur Quantenkryptographie. Eine gelungene Abwechslung zum Schulalltag!
Kevin Patolla, FT13a
Acht junge Menschen
– vier junge Frauen, vier junge Männer –
und ein Experiment:
Mit der Aufführung der Komödie „Der Streit“ nach Pierre Carlet de Marivaux am Donnerstag, den 28.04.2022 und Freitag, den 29.04.2022 hat sich die Theatergruppe unserer Schule auf der Bühne in der Aula zurückgemeldet:
Weit abseits aller Zivilisation wachsen junge Frauen und Männer auf und ahnen nichts von der Existenz der Gleichaltrigen, mehr noch, sie wissen nichts von der Existenz des jeweils anderen Geschlechts. Als sie nun erstmals zusammengeführt werden, sind sie gezwungen, sich mit sich selbst und dem Gegenüber auseinanderzusetzen. Die ersten Szenen sind geprägt von Themen wie Selbsterkenntnis, ersten Liebeserfahrungen und Freundschaft, bevor diese ins Gegenteil gespiegelt werden: Eifersucht, Enttäuschung und Verlassenwerden sorgen für rasante und energiegeladene Szenen, die die Schauspieler gekonnt meistern.
ALLEN MITGLIEDERN der diesjährigen Theatergruppe…
… EIN AUFRICHTIGES CHAPEAU für die Spielfreude, die dem Publikum einen kurzweiligen und vergnüglichen Theaterabend bereitet hat!
… EIN HERZLICHES DANKESCHÖN für das Engagement, die Geduld und das Durchhaltevermögen, mit dem Ihr alle Euer Ziel verfolgt habt!
Alexandra Falkner (Leitung)