An was denkt man, wenn man „Irland“ hört? Schafherden, schroffe Klippen, Nieselwetter, urige Pubs und grüne Kobolde. Genau das und etliches mehr haben wir zu Beginn des Schuljahres auf unserer Studienfahrt der 13. Klassen nach Irland erlebt:
Nicht einmal eine ganze Woche in der Schule und schon geht es für uns Schülerinnen und Schüler und unsere beiden Lehrkräfte Frau Biederer und Herr Köth von München aus mit dem Flieger nach Dublin. Die Hauptstadt des Landes werden wir uns in der zweiten Hälfte der Reise ansehen. Zuerst fahren wir nämlich mit dem Reisebus einmal quer durch das Land an die Westküste. Das Ziel heißt Galway. Unser Hostel für die nächsten zwei Nächte liegt praktischerweise in direkter Nähe zum Stadtzentrum. Dort teilen wir uns in kleine Gruppen auf, um Abendessen zu gehen und den Tag in einem der zahlreichen Pubs ausklingen zu lassen. Und plötzlich fühlt man sich zwischen lachenden Einheimischen, Guinness und Irish-Folk-Musik in Irland angekommen.
Der Freitag beginnt mit einer Busfahrt zur Anlegestelle der Fähre zur Hauptinsel der Aran Islands. Über das relativ ruhige Meer kommen wir auf Árainn Mhór, zu Deutsch „große Insel“. Auf Leihfahrrädern dürfen wir bei strahlendem Sonnenschein die Insel erkunden. Überall teilen niedrige Steinmauern die Landschaft in Quadrate und Rechtecke, die manchmal als Weide für Kühe, Pferde oder Esel dienen. An einer Felsenküste machen wir Halt und hoffen eigentlich auf Robben. Leider scheinen die irischen Robben mit dem strahlenden Wetter überfordert zu sein und lassen sich nur kurz blicken. Dafür bekommen wir Besuch von einer schwarzen Hundedame. Sie holt sich ihre Streicheleinheiten ab und begleitet uns fast den ganzen restlichen Weg der Tour. Dieser führt uns noch zum Dún Aonghasa, einem mehrere tausend Jahre alten Fort auf einer fast 90 Meter hohen Klippe. Unten breitet sich der Atlantik aus und oben hat man einen wunderbaren Blick über die raue Landschaft der Insel. Die Eindrücke der Aran Islands begleiten uns noch bis in den Abend, wo wir uns nach dem Essen nur noch auf eine Mütze Schlaf freuen.
Samstagmorgens heißt es Abschied nehmen von Galway, denn es geht zurück in die Hauptstadt Dublin. Doch zuvor legen wir einen Zwischenstopp an den Cliffs of Moher ein. Die Steilklippen bieten mit ihren fast senkrecht in die Höhe ragenden Felsen einen spektakulären Anblick. Als wir im Bus später die ländliche Gegend verlassen, merkt man sofort den Unterschied: die Steinmauern und Kühe sind weg, dafür findet man wieder vermehrt Straßen und Geschäfte. Doch auch das ist Irland. In Dublin beziehen wir unser Hostel und machen uns für den nächsten Programmpunkt fertig: Das Theaterstück „This Beautiful Village“ im Abbey Theatre, welches aktuelle Themen wie Rassismus und Feminismus mit einer Brise Humor aufgreift. In einem der unzähligen Pubs in Temple Bar geht ein amüsanter Abend zu Ende.
Am Sonntag lernen wir die lange Geschichte Dublins während einer Stadtführung kennen. Wir hören Daten und Fakten, aber auch Anekdoten und Hintergrundwissen. Anschließend besichtigen wir das Trinity College und die dortige Old Library, beides wirklich beeindruckende Sehenswürdigkeiten. Daher wundert es niemanden, dass diese Gebäude schon für zahlreiche Filme als Kulisse dienten. Am Nachmittag zur freien Verfügung verschlug es einige von uns zu einer Führung in der Jameson Whiskey-Destillerie.
Als der Flieger am nächsten Tag abhebt und Richtung München steuert, wird unter uns diese traumhafte grüne Insel immer kleiner und verschwindet schließlich hinter grau-weißen Wolken. Es geht zurück in den Schulalltag. Doch die Eindrücke und Erinnerungen werden uns noch eine ganze Weile begleiten.
Sabrina Merl, BIW 13