Zwischen Loyalität und Verrat:
Theatergruppe führt "Die Räuber" auf
Die Theatergruppe der FOSBOS Ingolstadt wagte sich in diesem Jahr an „Die Räuber“, das bekannte Sturm-und-Drang-Drama von Friedrich Schiller, welches sie am 15. und 16. Mai 2025 nach fast sechs Monaten intensiver Proben in der neuen Aula des Schanzer Hauses auf die Bühne brachte.
Die 17 Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfaches „Szenisches Gestalten“ und des Wahlkurses „Theater“ unter der Leitung von Herrn Braun waren alle mit ihren Ideen und Rückmeldungen Teil des Entstehungsprozesses: Der knapp 250 Jahre alte Text wurde modernisiert, Textpassagen gezielt verändert oder gestrichen, Figuren gekürzt, Massenszenen choreografiert und das Finale neu konzipiert. Die Aula des neugebauten Schanzer Hauses erlaubte im Vergleich zu den Vorjahren sogar eine Vergrößerung des Bühnenbildes.
Die insgesamt knapp 400 (!) Zuschauer an den beiden Aufführungsabenden durften in eine leidenschaftliche Geschichte von Liebe, Loyalität und Verrat eintauchen: Der junge, erstgeborene Sohn des Grafen von Moor, Karl, wird von seinem Bruder Franz verraten; dieser möchte zudem auch noch Amalia, Karls Verlobte, zu seiner Frau machen – oder zur Mätresse. Als Reaktion darauf gründet Karl eine Räuberbande und zieht mordend und plündernd durch das Land, schafft es dabei jedoch nicht, Amalia zu vergessen …
Also begaben sich die Zuschauer zusammen mit der Familie Moor und den Räubern auf eine 90-minütige, schonungslose Reise durch die großen Fragen der Welt: Darf man Unrecht mit Unrecht bekämpfen? Wann wird Freiheit zur Gefahr? Und was, wenn Gerechtigkeit nicht von selbst kommt?
Die Aufführungen haben dabei die Erwartungen der Beteiligten vollkommen übertroffen und können als absolut gelungen bezeichnet werden! Als Beweis für die Freude der Schülerinnen und Schüler an diesem Projekt ist neben einer eindrucksvollen Inszenierung auch das außerordentliche Engagement sinnbildlich: Damit die Produktion gelingt, haben sie enorm viel investiert und sogar ihre Freizeit geopfert, um an verlängerten oder ausgelagerten Proben am Wochenende oder in den Faschings- und Osterferien teilzunehmen, den Text zu lernen, Ideen einzubringen und zu entwickeln und vor allem zu proben, proben, proben …
Die Theatergruppe möchte sich dabei auch für die große Hilfe der ehemaligen Schülerin Marie K. bedanken, die sich bei der Regieassistenz, dem Führen des Probenbuchs, der Entwicklung des Kostümkonzepts und vielem mehr tatkräftig eingebracht hat.
Text: Lucas-Gabriel Chelcea (FT12d) u. Tamila Hager (FW12a)
Bilder: Sebastian Peiser