Nachdem unsere französischen Gastschüler zwei Wochen lang Ingolstadt erkundet und uns in unsere Praktikumsbetriebe begleiten haben, hieß es am Samstag, den 25. Januar 2020 dann endlich auch für uns: auf nach Frankreich! Zusammen mit unseren französischen Partnern und Frau Landgraf machten wir uns auf den Weg nach Grasse. Etwas mulmig war einem schon zumute, bevor die Ausgangstür zwischen Gepäckhalle und Ankunftshalle des Flughafens in Nizza aufging: schließlich begegneten wir jetzt zum ersten Mal den Familien, mit denen wir in den kommenden beiden Wochen zusammenleben sollten. Von unseren Gastschülern haben wir zwar schon viel erzählt bekommen und sie schon auf Fotos gesehen, aber jetzt auch wirklich auf sie zu treffen, war doch erstmal komisch. Allerdings verflogen alle Zweifel und Aufregungen im Nu, als uns die Familien herzlich willkommen hießen und uns sofort integrierten. Neben zahlreichen Ausflügen in die nähere Umgebung (unter anderem nach Cannes oder in eine der zahlreichen Parfümerien) befanden wir uns auch kulinarisch auf Entdeckungsreise. Unglaublich, wie viele verschiedene Käsesorten man in zwei Wochen probieren kann.
Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten bei der Verständigung (die Franzosen legen beim Sprechen ein wahnsinniges Tempo vor), merkten wir, wie es uns mit der Zeit immer leichter fiel auf Französisch zu antworten.
Und das war auch nötig, denn im Praktikum erfolgte die Kommunikation nur in einer Sprache: Französisch. Während der zwei Wochen in Frankreich waren wir im Rahmen der fachpraktischen Ausbildung gemeinsam mit unserem jeweiligen Austauschpartner in einem Supermarkt mit dem Namen „Casino“ beziehungsweise im Rathaus in der Abteilung für internationale Beziehungen eingesetzt. In dieser Zeit lernten wir viele neue Begriffe und auch die südfranzösische Arbeitsmoral kennen, die sich doch von der deutschen etwas unterscheidet.
An einem Nachmittag unternahmen wir noch einen von der Partnerschule Lycée professionnel Francis de Croisset organisierten Ausflug zu einem als „schönste Dörfer Frankreichs“ ausgezeichnetem kleinen Dorf im Hinterland der Côte d’Azur. Nach einem kleinen Picknick ging es dann gestärkt weiter zur nächsten Gaumenfreude: der Confiserie Florian, bei der wir nach einer Führung auch diverse Köstlichkeiten probieren durften. So süß deren Produkte auch waren, die Preise waren für unsere Verhältnisse dann etwas „bitter“ – da greifen wir dann doch lieber nach einer Tafel Schokolade aus dem Supermarkt.
Die Zeit in Frankreich verging wie im Flug und als wir dann am 8. Februar 2020 Abschied von unseren Gastfamilien nehmen mussten, hatten wir alle einen Kloß im Hals. Nur gut, dass wir bereits ein Wiedersehen im Sommer geplant haben!
Mir persönlich hat der Aufenthalt in Frankreich echt gut gefallen und vor allem sehr geholfen, meine Sprachkenntnisse in Französisch deutlich zu verbessern. Deswegen kann ich nur jedem empfehlen: sobald ihr die Möglichkeit bekommt, an einem solchen Austausch teilzunehmen: überlegt nicht lang, sondern nutzt eure Chance!
Felix Hofner, FIW11e