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Berufliche Oberschule Ingolstadt
Staatliche Fachober- und Berufsoberschule

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„Dann hat es bumm gemacht und dann ist er umgefallen!“ Es sind die Worte eines Kleinkindes, die Aribert Martin auch heute noch die perfide Tragik des Deutschen Herbstes vor Augen führen. Der kleine Fluggast war Zeuge eines brutalen Mordes geworden.

Kurz nach ihrem Abflug auf Mallorca wurde am 13. Oktober 1977 das Lufthansa-Flugzeug „Landshut“ und mit ihr 91 Passagiere und Besatzungsmitglieder gekapert. Die palästinensischen Entführer forderten unter anderem die Freilassung der inhaftierten RAF-Spitze – allen voran Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Als Aribert Martin und seine Kollegen von der GSG 9 in der Nacht zum 18. Oktober das Flugzeug im somalischen Mogadischu erstürmen und die Geiseln befreien, ist Flugkapitän Jürgen Schumann bereits seit zwei Tagen tot – hingerichtet vor den Augen seiner Fluggäste auf dem Gang der „Landshut“.

Anschaulich und einprägsam schilderte Aribert Martin, der als Mitglied der Spezialeinheit GSG 9 an der Befreiung der „Landshut“ beteiligt war, den Klassen BT12b, BW12a, FT13b und FT12d am 27.4. seine Erfahrungen aus jenen dramatischen Tagen im Herbst 1977.

Das von Rosaviola Frohneberg (Landeszentrale für politische Bildung) moderierte Zeitzeugengespräch lieferte den Schüler*innen nicht nur historisch interessante Eindrücke aus erster Hand, sondern auch zahlreiche Erkenntnisse und Beobachtungen, die auch darüber hinaus zum Nachdenken anregen:

So erläuterte Aribert Martin, dass zur Bewältigung des Drucks in komplexen Extremsituationen neben einer hohen Resilienz nicht zuletzt Glück, aber auch eine hohe situative Aufmerksamkeit nötig seien. Gerade letztere könne trainiert werden. Dabei sei es aber wichtig, vor und nach einem sogenannten ‚Performance-High‘ mithilfe gezielter Entspannungsphasen einen Ausgleich zu schaffen.

Um angstfrei in einer Demokratie leben zu können, sei es – so Martin – auch manchmal notwendig, dass unangenehme Entscheidungen getroffen werden müssen. Anstatt den Forderungen der Entführer nachzukommen, hatte sich die damalige Bundesregierung um Kanzler Helmut Schmidt für den – letztlich – erfolgreichen Befreiungsversuch durch die GSG 9 entschieden. Der Staat sollte sich nicht von Terroristen erpressen lassen.

                                                                                                                                                                                                                                                                              Tobias Auer



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