Kontakt

Berufliche Oberschule Ingolstadt
Staatliche Fachober- und Berufsoberschule

Oberer Graben 4
85049 Ingolstadt

Schülersekretariat:
Telefon: 0841/305 - 42 100
Fax:       0841/305 - 42 199
E-Mail:    schuelersekretariat@fos-bos.de

Schulverwaltung/-leitung:
Telefon: 0841/305 - 42 100

Fax:       0841/305 - 42 199
E-Mail:    verwaltung@fos-bos.de

Schülersekretariat Eichstätt:
Telefon: 08421/9898 - 15
Fax:       08421/9898 - 98
E-Mail:   schuelersekretariat-ei@fos-bos.de

15 Stunden – Für die meisten war genau das die Motivation, um am diesjährigen Rhetorikkurs im Kloster Banz in Bad Staffelstein, nördlich von Bamberg, teilzunehmen. Damit wäre nämlich immerhin schon ein Viertel der zu erbringenden 60 Stunden für die Blockphase des Seminars bis Ende Juli abgehakt.
Aus allen Anmeldungen für den Rhetorikkurs wurden 20 Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die die Möglichkeit bekamen, die 15 Stunden im Kloster zu absolvieren. Obwohl der Fakt, dass der Kurs im Kloster stattfinden würde, einige davon abschreckte, gingen weitaus mehr als 20 Anmeldungen bei Frau Falkner ein. Das Kloster Banz wurde übrigens schon 1978 von der Hanns-Seidel-Stiftung übernommen und fungiert seither als Bildungs- und Begegnungszentrum. Mit üblichen Klöstern, wie wir sie kennen, hat es also mittlerweile eigentlich nichts mehr zu tun.
Am 4. Juli war es nun endlich so weit. Für die Anreise war jede und jeder selbst verantwortlich. Ob mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Zug – dieses Jahr war alles vertreten. Am Montagvormittag trudelten alle nacheinander ein. Der erste Eindruck? – Groß! Das Kloster erinnerte sehr an Hogwarts und der ein oder andere hat sich vielleicht auch auf dem Weg vom Zimmer zum Speisesaal oder dem Seminarraum verlaufen. Treppe rauf, Treppe runter, wieder rauf und nochmal runter, dann einen ewig langen Gang entlang und das ungefähr noch dreimal. Der Ausdruck „Das ist ja echt ‘ne Weltreise“ war durchaus berechtigt.
Am Anfang kannten sich nur die wenigsten, aber das sollte sich sehr schnell ändern. Denn geredet wird bei einem Rhetorikkurs sehr viel und so kommt man schnell auch privat ins Gespräch.
Nach einer kleinen Stärkung am Mittag (Das Essen war wirklich sehr, sehr lecker!) ging um 14 Uhr auch schon der Rhetorikkurs los. Unser Rhetoriktrainer Paul Herrmann hat selbst Lehramt für Deutsch und Englisch studiert sowie ein Studium der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung absolviert. Wenn sich also jemand mit dem Sprechen auskennt, dann er.
Zu Beginn überlegten wir uns in Gruppen, welche Punkte bei einer Rede, zum Beispiel einem Referat in der Schule, zu beachten sind. Dabei bekamen wir bereits einige Tipps, die auf jeden Fall zu einzuhalten oder auch auf gar keinen Fall anzuwenden sind. Auch über den Stichwortzettel wurden wir informiert, sodass wir nun genau wissen, wie dieser zu gestalten ist, damit die Rede überzeugen kann.
Die meisten aber beklagten sich über ihre Nervosität, die ganz automatisch vor größeren Reden auftritt. Allerdings hilft hier nur: Üben, üben, üben. Und genau das taten wir in den folgenden Stunden und Tagen. Während wir zu Beginn noch über ein selbst ausgewähltes Thema sprachen, über das wir bestens informiert waren, so durften wir am zweiten Tag bereits Stegreif-Reden präsentieren. Hier mussten wir unter anderem völlig banale Wörter wie Knödel und Stammbaum möglichst ausführlich und logisch erklären, nachdem wir verschiedene Vorgehensweisen für eine solche Aufgabe kennenlernten.
Anschließend steigerten wir uns in Richtung Debatte. Zunächst lernten wir auch hier den genauen Aufbau kennen. Danach durfte jede und jeder eine Eröffnungsrede halten, bevor wir am letzten Tag sogar über die Erlassung oder Änderung von Gesetzen, wie es im Bundestag gehandhabt wird, debattierten, wobei unsere Themen aktuell auch wirklich in Berlin behandelt werden.
All diese Reden wurden aufgezeichnet. Unser Seminarraum war dafür bestens ausgestattet: drei Kameras, unzählige Mikrofone und Deckenstrahler. Sogar ein Rednerpult stand uns zur Verfügung. Was unsere anfangs sehr träge Motivation umstimmte, waren die Veränderungen, die wir beim Ansehen der Videos bei uns selbst, aber auch bei den anderen feststellen konnten. Vor allem die Nervosität, über die sich fast jede und jeder äußerte, war nach außen hin nahezu gar nicht zu erkennen. Von Tag zu Tag trauten wir uns deshalb auch immer mehr zu. Es wurden rhetorische Fragen und stilistische Mittel eingebaut, Sprechpausen, Blickkontakt, die richtige Betonung, Gestik und Mimik wurden beachtet. In kürzester Zeit lernten wir einiges über unser Auftreten und unser Sprechen.
Begleitet wurden wir in den drei Tagen von Frau Dörfler. Auch sie konnte einiges dazulernen und wird dieses Wissen nun bestimmt mit Kolleg:innen und Schüler:innen teilen. Zusammen ließen wir unsere Abende im sogenannten „Bierstübla“ ausklingen. Am ersten Tag lernten wir uns alle erst einmal kennen, sodass innerhalb kürzester Zeit sogar sehr gute Freundschaften geschlossen wurden. Am zweiten Abend, auch wenn wir uns eigentlich auf die am nächsten Tag anstehende Debatte vorbereiten sollten, spielten wir zusammen „Activity“. So viel gelacht haben wir alle wohl schon lange nicht mehr. Zusätzlich gab es im Kloster Banz auch die Möglichkeit, in das Fitnessstudio, in eine Sauna oder schwimmen zu gehen und auch eine Tischtennisplatte und Kegelbahn standen zur Verfügung.
Bei der Verabschiedung am letzten Tag wurde es dann noch ganz emotional, denn wir waren wirklich eine super Truppe und schöner hätten wir es uns wohl kaum vorstellen können! Auf Frau Dörflers Abschiedsfrage, ob wir froh sind, am Rhetorikkurs teilgenommen zu haben und ob wir diesen weiterempfehlen würden, antworteten wir deshalb einstimmig mit „Ja, auf jeden Fall!“

 

Emilie Kreipp, FS12e

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ok