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Berufliche Oberschule Ingolstadt
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Klimawandel im Hochgebirge - Verschwinden die Gletscher der Alpen?

Die Ausstellung „Ewiges Eis, adé?“ der KU Eichstätt-Ingolstadt zeigte vier Wochen lang eindrucksvoll, wie moderne Forschung in hochalpinen Regionen arbeitet – von der Datenerhebung über die Analyse bis hin zur Einordnung und Modellierung der Ergebnisse. Gleichzeitig machte sie 670 Schülerinnen und Schüler sowie über 30 Lehrkräften bewusst, welche weitreichenden Folgen der Rückzug der Gletscher für Natur, Landschaft und Gesellschaft hat und warum es wichtig ist, sich frühzeitig mit diesen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Die Ausstellung basiert auf Forschungsergebnissen des internationalen Projekts SEHAG (Sensitivität hochalpiner Geosysteme gegenüber dem Klimawandel ab 1850).

Am 28. November 2025 hielt Herr Prof. Dr. Tobias Heckmann, Lehrstuhlinhaber für Physische Geografie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und maßgeblich an dem Forschungsverbund SEHAG beteiligt, einen eindrucksvollen Vortrag für die Schülerinnen und Schüler der 13. Klassen. Unter dem Titel „Wie sensibel reagieren Hochgebirge auf den Klimawandel – und was sind die Folgen?“ gab er spannende Einblicke in die aktuellen Forschungsarbeiten der Hochgebirgsgeografie

Ein kurzer Einstiegsdialog zwischen dem kleinen Prinzen und dem Geographen aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry verdeutlichte anschaulich, wozu Geografie beitragen kann: Orientierung geben in einer Welt, deren Landschaften sich ständig verändern und in Bewegung sind.

Anschließend führte Herr Prof. Dr. Heckmann in grundlegende physikalische Prozesse wie Reflexion und Absorption ein. Mit einem einfachen, aber eindrucksvollen Experiment zeigte er, wie unterschiedlich eine weiße und eine schwarze Oberfläche Wärmestrahlung reflektieren – ein zentrales Prinzip, um die Klimaentwicklung sowie die Folgen schwindender Eismassen zu verstehen. Diese Eis-Albedo-Rückkopplung ist ein sich selbst verstärkender Mechanismus des Klimawandels. Wenn Eisflächen schmelzen, verlieren sie ihre reflektierende Oberfläche. Die dunkleren Flächen darunter absorbieren deutlich mehr Sonnenenergie, wodurch sich die Umgebung weiter erwärmt und das Abschmelzen zusätzlich beschleunigt.

Dass sich die Hochgebirge in einem klimatischen Umbruch befinden, zeigen auch moderne Lasertechnologien. In Kombination mit neuen Analyseverfahren zur Auswertung historischen Bildmaterials ermöglichen sie einen direkten Vergleich zwischen dem Zustand der Gletscher in vergangenen Zeiten und der Gegenwart. Allein in Österreich und der Schweiz sind seit 1850 fast 1.000 Quadratkilometer Eis verschwunden – eine Zahl, die die Dimension des Wandels eindrucksvoll verdeutlicht.

Im Anschluss nutzten viele Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, mit Herrn Prof. Dr. Heckmann zu diskutieren und offen über Zukunftsängste zu sprechen. Fragen danach, „wie „lange Leben auf der Erde noch möglich sei“ oder „wie der Alltag in 20 bis 30 Jahren aussehe“, zeigten deutlich, wie sehr jungen Menschen diese Thematik beschäftigt.


Kooperationsprojekt des AK Nachhaltigkeit (Herr Däufel, Frau Rott und Herr Wallner) und der KU Eichstätt-Ingolstadt (Frau Eberitzsch)

Text und Bild: StDin Anita Rott


 

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